Gewinnziel erreicht? Helaba bilanziert Jahr 2022
Die Landesbank Hessen-Thüringen legt heute ihre Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vor. Die 500-Millionen-Marke beim Vorsteuergewinn dürfte Deutschlands drittgrößte Landesbank auch 2022 wieder überschritten haben. Ende September hatte sich Helaba-Chef Thomas Groß zuversichtlich geäußert, dass am Jahresende «ein Vorsteuerergebnis von über 500 Millionen Euro» stehen werde.
Im Gesamtjahr 2021 hatte die Landesbank mit einem kräftigen Gewinnsprung an das Ergebnisniveau von vor der Corona-Pandemie angeknüpft: Vor Steuern standen 569 Millionen Euro Gewinn in den Büchern - nach 223 Millionen Euro im Jahr 2020. Der Überschuss verdreifachte sich fast von 177 Millionen auf 501 Millionen Euro.
Der Helaba-Vorstand hatte nach Groß' Amtsantritt am 1. Juni 2020 das Ziel ausgegeben, in den folgenden Jahren jährlich einen Vorsteuergewinn von mindestens 500 Millionen Euro zu erzielen. Ebenfalls 500 Millionen Euro ist die Zielgröße beim Provisionsergebnis, das sich zum Beispiel aus Einnahmen der Landesbank als Dienstleister für Sparkassen in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg speist.
Ärger hatte die Helaba zuletzt mit der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB): Die EZB brummte der Landesbank wegen eines Verstoßes gegen Meldepflichten eine Strafe von 6,8 Millionen Euro auf. Die Helaba habe während der Corona-Pandemie ohne Genehmigung der Aufsicht Anpassungen in ihren internen Modelle zur Berechnung von Risiken am Kapitalmarkt vorgenommen und daher im Jahr 2020 drei Quartale in Folge zu niedrige Risiken gemeldet. Das ist deshalb ein Problem, weil sich der Eigenkapitalbedarf einer Bank vom Risikogehalt ihrer Geschäfte bemisst.
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