Gera zeigt Glanzstücke aus Privatsammlung von Niescher
Die Kunstsammlung Gera zeigt ab Sonntag eine Auswahl von Arbeiten aus der Privatsammlung Niescher. Der einstige Chemnitzer Fabrikant Fritz Niescher (1889-1974) hatte über Jahrzehnte mehr als 500 Werke vornehmlich der klassischen Moderne zusammengetragen, die 2021 als zehnjährige Dauerleihgabe nach Gera kamen. Bis zum 19. März werden die «Perlen der Moderne» im Südflügel der Orangerie präsentiert.
Die Kollektion umfasst nach Angaben der Kunstsammlung Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Plastiken von rund 30 Künstlern - darunter bekannte Namen wie Lyonel Feininger, George Grosz, Paul Klee oder auch Karl Schmidt-Rottluff. Schwerpunkte bilden jedoch Werke von Ernst Barlach (1870-1938) und Otto Dix (1891-1969), mit dem Niescher eng verbunden war. Der Sammler sicherte dem Künstler durch Porträtaufträge und den Erwerb von Werken einen Teil seines Lebensunterhalts, als diesem in der Zeit des Nationalsozialismus ein Ausstellungsverbot auferlegt worden war. Otto Dix gilt als einer der bedeutendsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts. Die Stadt Gera ernannte ihn 1966 zum Ehrenbürger und richtete 1991 das Museum in seinem Geburtshaus ein.
Die neue Ausstellung in der Kunstsammlung Gera umfasst auch Werke von Künstlern, deren Namen vielen Besuchern unbekannt sein dürften, erklärte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Astrid Lindinger. «Die exquisite Kollektion, die Fritz Niescher über die Jahrzehnte zusammentrug, belegt, dass der Sammler stets am Puls der Zeit war und einen ausgesprochenen Blick für Qualität hatte.»
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