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Gera will bei Wochen gegen Rassismus Probleme angehen

14.03.2022

Die Stadt Gera will in den kommenden zwei Wochen den rassistischen Alltag in Gera aufzeigen und stören. Dafür beteiligt sich die Stadt in diesem Jahr aktiv an den Aktionen des Thüringer Netzwerkes «Internationaler Tag gegen Rassismus 2022», sagte die Migrations- und Integrationsbeauftragte Nicole Lehmann, am Montag in Gera. Es sei das erste Mal, dass man anlässlich des Tages mit einem so breiten Angebot auffahre, so Lehmann. «Wir müssen lauter werden.»

Wenn Menschen aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer Kultur, Herkunft oder Religion abgewertet, ausgegrenzt, verletzt oder benachteiligt werden, dann spricht man von Rassismus.

Zum Auftakt sollen am Montagabend gemeinsam mit der in Gera sitzenden Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) Ergebnisse einer Befragung zu Diskriminierungserfahrungen vorgestellt werden. Folgen sollen etwa eine Lesung mit dem Hallenser Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby (SPD) und Workshops, die über Diskriminierung aufklären und Tipps geben sollen, wie damit umgegangen werden kann. Eine große Ausstellung an Schaufenstern im Stadtzentrum soll zudem den Lebensrealitäten und Wünschen von Menschen eine Plattform geben, die von Rassismus betroffen sind.

«Es gibt Menschen, die sind einfach still. Die haben eine Position, aber die tragen die nicht nach außen. Und es gibt Menschen, die sind laut - und die sehen wir jeden Montag. Die sehen wir und die hören wir», sagte die Sprecherin des Netzwerkes Integration, Christine ten Venne. Bei der Organisation hätte sich gezeigt, dass auch die etwas zu sagen haben. Viele mutige Menschen erklärten sich demnach bereit, an der Aktion teilzunehmen. Gezeigt werden sie ohne Namen, denn «Rassismus betrifft uns alle», so ten Venne.

Vielen fehle das Wissen über Rassismus und dem Umgang damit, so Peggy Piesche von der Bundeszentrale für politische Bildung, die die Ausstellung finanziert. Das soll sich durch die Angebote ändern. Die Verantwortung müsse von den Menschen, die Rassismus erleben auf die gesamte Bevölkerung umverteilt werden. Es gehe dabei nicht darum, mit dem Finger zu zeigen, sondern einen «Umgang zu finden».

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus, die bis zum 27. März laufen, finden in Thüringen unter dem Motto «Rassismus ist Alltag. Rassismus ist auch dein Problem» eine Reihe von Veranstaltungen in einzelnen Städten statt. 33 zivilgesellschaftliche Thüringer Organisationen haben für den Internationalen Tag gegen Rassismus thüringenweit zu Aktionen aufgerufen.

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© dpa-infocom, dpa:220314-99-516138/2

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