Gemälde als Datensätze: Digitalisierung am Lindenau-Museum
Mehr als 6000 seiner Sammlungsstücke hat das Lindenau-Museum Altenburg bislang digitalisiert. Auf lange Sicht sei es das Ziel, die Sammlungen des Hauses auf der ganzen Welt mit einem Mausklick erlebbar zu machen, heißt es in einer Mitteilung des Museums von Mittwoch.
Bislang ging es bei den digitalisierten Werken besonders um Gemälde, Grafiken, Keramiken und Porzellanstücke. Das Lindenau-Museum beherbergt unter anderem eine renommierte Spezialsammlung früher italienischer Tafelbilder - unter anderem von Fra Angelico und Sandro Botticelli.
In diesem Jahr sollen Experten auch damit beginnen, Bibliotheksinhalte und die Sammlung moderner Skulpturen zu erfassen. Dazu setzt das Museum auf das neu eingerichtete Digitalisierungszentrum. Die Objekte werden für die Digitalisierung fotografiert und wissenschaftlich beschrieben. Am Ende soll so eine «Online-Collection» entstehen. Interessierte Laien können diese dann nutzen, aber etwa auch die internationale Forschungsgemeinschaft.
Zwar könne ein eigentlicher Museumsbesuch mit einer im Internet einsehbaren Sammlung nicht ersetzt werden, so die Mitteilung. Doch, dass der digitale Zugang zu den Beständen für die Öffentlichkeit eine immer größere Relevanz besitze, habe sich nicht zuletzt während der Corona-Pandemie gezeigt, als viele Museen schließen mussten und potenzielle Besucherinnen und Besucher nur über Anwendungen im Internet in Kontakt mit den Exponaten kamen.
Die Digitalisierung von Sammlungen gehört neben der Provenienzforschung zu den aktuell wichtigen Aufgaben vieler kultureller Einrichtungen - nicht nur in Thüringen. Bund und Land stellen dafür bis 2027 mehrere Millionen Euro zur Verfügung.
Das Museumsgebäude selbst wird aktuell umfassend saniert. Voraussichtlich soll es 2026 wieder öffnen. In der Zwischenzeit ist eine kleine Dauerausstellung in einem Ausweichquartier in der Stadtmitte untergebracht. Auch Sonderausstellungen des Museums sollen im Laufe des Jahres an anderen Orten in der Stadt gezeigt werden.
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