111 Gedenksteinen sollen an jüdische Jugendliche erinnern
Steine sollen an jüdische Jugendliche erinnern, die von den Nationalsozialisten vom KZ-Buchenwald in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden. Die 111 Gedenksteine sollen ihnen am Sonntag (14.00) in der Nähe der Bahnlinie, über die die Transporte mit verschleppten Menschen aus ganz Europa liefen, gewidmet werden. Bereits um 10.00 Uhr startet am Hauptbahnhof in Weimar ein Gedenkmarsch, dem sich auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) anschließen will. Begleitet wird er von Musikern des Yiddish Summer.
Organisatoren sind die Initiative «Gedenkweg Buchenwaldbahn» sowie die KZ-Gedenkstätte Buchenwald in Kooperation mit dem Yiddish Summer Weimar. Die Aktion hat eine besondere Bedeutung, nachdem im Juli sieben Erinnerungsbäume für KZ-Opfer abgesägt worden waren. Die Tat hatte nicht nur bei Häftlingsorganisationen für große Empörung gesorgt, die einen politischen Hintergrund vermuten. Wer für die Tat verantwortlich ist, ist trotz laufender Ermittlungen noch unklar.
In das Konzentrationslager Buchenwald hatten die Nazis bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 280.000 Menschen verschleppt. Etwa 56.000 von ihnen wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten und medizinischen Experimenten. Am 11. April 1945 befreiten US-Truppen das Lager.
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