Gedenken an NS-Opfer: Ramelow warnt vor Teilnahmslosigkeit
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat vor dem jährlichen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus vor Teilnahmslosigkeit gewarnt. Der 27. Januar verlange «mehr als einen flüchtigen Gedanken an die menschenverachtenden Verbrechen der Nationalsozialisten», erklärte er am Dienstag laut einer Mitteilung der Staatskanzlei. 77 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz dürften die NS-Opfer nicht «beliebig für die eigenen Ansichten» instrumentalisiert werden.
Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen das NS-Vernichtungslager Auschwitz befreit. In Deutschland ist das Datum seit 1996 offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Verbrechen gegen die Menschlichkeit gehörten keineswegs der Vergangenheit an, unterstrich Ramelow. Es bedürfe einer stetigen gesellschaftlichen Anstrengung, derartigem Unrecht entschieden entgegenzutreten.
Bundesweit sind am Donnerstag zahlreiche Veranstaltungen zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus geplant. Ramelow nimmt in seiner Eigenschaft als Bundesratspräsident an der Gedenkstunde im Bundestag teil. Dort wird an die berüchtigte Wannsee-Konferenz vor 80 Jahren, am 20. Januar 1942, erinnert. In einer Villa am Berliner Wannsee hatten die Nationalsozialisten den Massenmord an den Juden akribisch vorbereitet.
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