Die historische Cyriaksburg, in der sich das Deutsche Gartenbaumuseum befindet., © Martin Schutt/dpa/Archivbild
  • Nachrichten

Gartenbaumuseum mit rund 34.000 Besuchern

17.03.2023

Knapp 34.000 Besucher hat das Deutsche Gartenbaumuseum in Erfurt im vergangenen Jahr verzeichnet. Die Zahl sei damit erstmals seit zehn Jahren wieder deutlich gestiegen, sagte die Vorsitzende der Museumsstiftung, Ulrike Richter, am Freitag in Erfurt. Eine Ausnahme bildete dabei allerdings 2021 - als durch die Bundesgartenschau knapp eine Million Besucher in dem auf die Geschichte und Entwicklung des Gartenbaus spezialisierten Haus gezählt wurden. Zudem seien die Landesmittel für die Stiftung von etwa 780.000 Euro im vergangenen Jahr auf rund 900.000 Euro für 2023 erhöht worden, so Richter.

Den Auftakt für diese Saison - das Museum ist von März bis Oktober geöffnet - macht die kleine Sonderschau «Objekt sucht Geschichte». Dabei sind Besucherinnen und Besucher gefragt, etwa mit Klemmbrett und Stiften auf eigene Ideen zum Beispiel zur Geschichte von durchaus kuriosen Sammlungsobjekten zu kommen. Darunter finden sich etwa ein in einer Kokosnuss versteckter Globus und der einzige Gartenzwerg des Museums. Objektschilder zeigen auf, was über die Stücke bekannt ist und was nicht.

«Es ist eine Ausstellung mit vielen offenen Fragen», sagte Kuratorin Alieda Halbersma. Das Wissen solle gemeinsam mit den Besuchern wachsen. Deutlich macht die Schau allerdings, welche Aufgaben ein Museum allgemein hat. So werden die Provenienzforschung - also die Frage nach der Herkunft von Sammlungsstücken - oder auch die Herausforderung des Entsammelns - die Frage, von welchen Objekten sich ein Museum trennt - thematisiert.

Künftig plant das Museum jedes Jahr eine solche selbst konzipierte Sonderausstellung. In der Vergangenheit seien vor allem Wanderausstellungen und geliehene Schauen gezeigt worden, sagte Richter.

Die aktuelle Sonderschau zeige auch eine Richtung auf, in die sich das Haus entwickeln solle, so Richter. «Wir müssen am Image Museum arbeiten.» Es gebe nach wie vor die Kritik, Museen seien Elfenbeintürme, verstaubt und zu sehr von oben herab. «Wir müssen wirklich mehr aufbrechen. Wir trauen uns auch, einfachere Texte zu schreiben, sind dabei aber inhaltlich absolut korrekt.»

Zudem gehe es in diesem Jahr auch darum, zu klären, welche Relevanz das Gartenbaumuseum für sich künftig beanspruchen wolle, sagte Richter. Soll der Fokus auf der langen Erfurter Gartenbautradition liegen, auf Thüringen, oder sollte der Anspruch eben doch - so wie es der Name nahelegt - ein bundesdeutscher sein.

Das denkmalgeschützte Gebäude des Gartenbaumuseums liegt auf dem Gelände des Garten- und Freizeitparks ega-Park, der 2021 ein Standort der Bundesgartenschau war. Wer eine Eintrittskarte für den Park kauft, kann das Museum kostenlos besuchen. Deshalb sei es auch schwierig zu eruieren, welche regulären Besucher gezielt in das Haus kämen, sagte Richter. Eine Antwort soll eine Besucherbefragung in diesem Jahr liefern.

Links

© dpa-infocom, dpa:230317-99-991391/2

Teilen: