Ein Traktor zieht Pflug und Egge über ein abgeerntetes Feld., © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
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Frust bei Bauern: Geld für Umweltschutz reicht nicht

10.02.2023

Umwelt- und Klimaschutzprojekte der Thüringer Agrarbetriebe werden nach Darstellung des Bauernverbandes durch fehlende staatliche Förderung ausgebremst. «Das Geld reicht bei weitem nicht für alle Maßnahmen aus, die die Thüringer Landwirtinnen und Landwirte umsetzen wollen. Das sorgt für großen Frust», kritisierte der Thüringer Bauernverband am Freitag in Erfurt.

Er bezog sich auf die Ankündigung des Thüringer Landwirtschaftsministeriums, wonach unter anderem für ökologisch bewirtschaftete Flächen, Blühstreifen, den Schutz des Feldhamsters oder die Förderung von Grünlandbiotopen 200 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung stünden. Jährlich würden dafür mindestens 3,3 Millionen Euro mehr gebraucht, so der Verband. «Umwelt- und Klimaschutz hat in der Landwirtschaft eine hohe Priorität, doch machen bürokratische und technische Hürden und das fehlende Budget diese Bemühungen zunichte.»

Nach Angaben des Verbandes sind die Flächen, die von den Naturschutzbehörden als schützenswert und damit förderwürdig angesehen werden, von 50.000 Hektar auf knapp 70.000 Hektar ausgeweitet worden. Es drohe, dass bisher bewirtschaftete Flächen - vor allem Grünland - nicht mehr bewirtschaftet würden. Flächen würden durch fehlende Nutzung und Pflege verbuschen.

Auch Erosionsschutzmaßnahmen für Äcker könnten nicht wie von den Landwirten gewollt umgesetzt werden. Bei der Förderung des Erosionsschutzes auf Ackerland seien von 105.000 beantragten Hektar nur 85.000 bewilligt worden. Es fehle damit eine Millionen Euro allein für diese Arbeiten.

© dpa-infocom, dpa:230210-99-550626/2

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