Ein Böller explodiert bei einer Vorführung durch einen Pyrotechniker., © Frank Hammerschmidt/dpa/Symbolbild
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Frühlingsgefühle beim Böllern: 17 Grad um Mitternacht

01.01.2023

Thüringen hat einen frühlingshaften Jahreswechsel erlebt. Die Silvesterraketen stiegen teils bei zweistelligen Plusgraden in den Nachthimmel. In Jena herrschten nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom Sonntag um 0.00 Uhr 17 Grad Celsius, der Wert wurde an der dortigen Sternwarte gemessen. Nur wenig kühler war es mit 16,5 Grad in Erfurt-Bindersleben. Sogar auf der 916 Meter hoch gelegenen Schmücke im Thüringer Wald wurden um Mitternacht noch 9,3 Grad gemessen, in Neuhaus am Rennweg waren es den Angaben zufolge 9,6 Grad. Richtiger Winter ist weiter nicht in Sicht, wie eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes am Sonntag sagte.

Bereits im Laufe des Samstags waren in Thüringen flächendeckend die vorläufig höchsten Temperaturen an einem Silvestertag seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen worden: Spitzenreiter war laut DWD Olbersleben (Kreis Sömmerda) mit 18 Grad - dicht gefolgt von Dachwig (Kreis Gotha) mit 17,9 Grad und Jena mit 17,7 Grad. Der bisherige Höchstwert für den letzten Monat des Jahres stammte aus dem Jahr 1953 mit 17,5 Grad. Vor einem Jahr war der Jahreswechsel im Freistaat ebenfalls ungewöhnlich mild: Damals war die Messstation Jena (Sternwarte) mit 15,2 Grad Spitzenreiter.

Auch am Neujahrstag verzeichneten die Meteorologen landesweit vorläufige Höchstwerte für einen 1. Januar: Wärmster Ort in Thüringen war laut DWD Jena mit zur Mittagszeit gemessenen 16,6 Grad Celsius. Der bisherige Neujahrsrekord von 13,8 Grad stammt den Angaben zufolge von 2022, gemessen ebenfalls in Jena.

Angesichts des Wetters hat auch der letzte bislang geöffnete Skilift im Thüringer Wald kapituliert: In der Skiarena Silbersattel in Steinach, deren Pisten auch mit Kunstschnee belegt werden, sei vorerst kein Wintersport mehr möglich, teilte der Regionalverbund Thüringer Wald am Sonntag mit. Für Fußgänger sei der Lift allerdings auch am Neujahrstag bis zum späten Nachmittag geöffnet. Rodeln war am Sonntag lediglich in der Winterwelt Schmiedefeld möglich. Langläufer konnten sich nur noch in der Skihalle in Oberhof auf Kunstschnee austoben.

In den nächsten Tagen soll es laut DWD nur minimal kühler werden, von Mittwoch an rechnen die Meteorologen mit Regen und teils stürmischem Wind. «Ab Mittwoch kann man von Herbstwetter reden», sagte die Sprecherin.

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