Ehemaliger Ostbeauftragter der Bundesregierung Marco Wanderwitz., © Kay Nietfeld/dpa
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Früherer Ostbeauftragter fordert Konsequenzen für DFB-Vize

15.05.2023

Nach den abschätzigen Äußerungen von DFB-Vizepräsident Hermann Winkler über den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj fordert der ehemalige Ostbeauftragte der Bundesregierung Konsequenzen für den Fußball-Spitzenfunktionär. «Der DFB täte gut daran, hier klar Schiff zu machen», sagte der Chemnitzer CDU-Bundesabgeordnete Marco Wanderwitz am Montag dem «Spiegel». Winkler hatte Selenskyj am Sonntag in einem Instagram-Beitrag als «ehemaligen ukrainischen Schauspieler» bezeichnet, ohne den Namen des ukrainischen Präsidenten zu nennen.

DFB-Chef Bernd Neuendorf hatte Winklers Aussagen scharf verurteilt und weitere Gespräche dazu in einer Runde mit den Regional- und Landesverbandspräsidenten am Mittwoch angekündigt. Winkler teilte am Montag via Facebook mit, er würde den Eintrag nicht noch einmal so verfassen. «Ich entschuldige mich dafür und auch für die entstandenen Irritationen», schrieb der frühere CDU-Politiker.

Sein ehemaliger Parteifreund Wanderwitz erinnerte daran, dass Winkler sich 2016 als Europaabgeordneter der CDU Sachsen für Koalitionen mit der rechtspopulistischen AfD auf Landes- und Bundesebene ausgesprochen hatte. «Da passt es heute ins Bild, dass er, wo Herr Chrupalla mit Geschenken in der russischen Botschaft aufläuft und seine Truppe allzeit zu Putins Diensten ist, den ukrainischen Präsident und sein tapferes Volk beleidigt», sagte Wanderwitz. Er nahm damit Bezug auf einen Besuch von AfD-Chef Tino Chrupalla in der Vorwoche in der russischen Botschaft in Berlin.

Der 60 Jahre alte Winkler hatte am Montag in seiner Entschuldigung bei Facebook geschrieben: «Mich deswegen in die «Putinversteher-Ecke» zu stellen, weise ich entschieden zurück.» Er verurteile die Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sei aber nicht mit allem, was Selenskyj mache, persönlich einverstanden.

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