«Freuen uns»: Magdeburg geht entspannt ins Duell mit dem HSV
Die Erleichterung war spürbar. Der 2:1-Auswärtssieg bei Eintracht Braunschweig kam für den 1. FC Magdeburg zur rechten Zeit. Das Punktekonto wuchs im Kampf gegen den Abstieg auf 35 an, Mitkonkurrent Braunschweig wurde auf Distanz gehalten. Es war ein ganz wichtiger Erfolg, für den Moritz Kwarteng (22.) und Tatsuya Ito (63.) bei einem Gegentor von Anthony Ujah (69.) gesorgt hatten. Denn nun geht es für die Magdeburger hauptsächlich gegen die Spitzenteams der 2. Bundesliga
Sieben von möglichen zwölf Punkten gegen die direkte Konkurrenz sammelte der FCM in den vergangenen vier Spielen und befreite sich vorerst aus dem gröbsten Abstiegskampf. Damit hat das Team von Christian Titz bereits jetzt einen Punkt mehr geholt als in der gesamten Hinrunde. Schlüssel dazu ist die defensive Steigerung, denn der FCM kassiert nicht mehr fast zwei Treffer pro Spiel, sondern nur noch knapp 1,4 Gegentore in einer Partie.
«Uns war klar, dass wir gut verteidigen müssen. Das haben wir grundsätzlich über die meiste Zeit gemacht», schätzte Alexander Bittroff ein, der in Braunschweig nach 61 Minuten eingewechselt wurde und dann den Abräumer vor der Abwehr gab. «Nach dem 2:1 sind wir in Hektik gekommen, in solchen Phasen musst du auf Ballbesitz spielen. Das ist uns nicht gelungen», monierte allerdings Kapitän Baris Atik bei «Sky».
Mit dem Sieg im Rücken geht der FCM nun in zwei Spiele gegen die Spitzenclubs Hamburger SV und 1. FC Heidenheim. «Das sind Spiele, auf die wir uns freuen. Spiele gegen Mannschaften, die auch gewinnen müssen und ihrerseits mit dem Ball versuchen, Akzente zu setzen», sagt Titz. «Es werden Spiele, in denen wir ganz andere Räume bekommen», ergänzte der frühere HSV-Trainer.
Beim Duell mit den Hamburgern stehen sich die Teams mit den höchsten Ballbesitzanteilen in der Liga gegenüber - beide kommen im Schnitt auf 59 Prozent. «Mir ist sowas von egal, wer nächste Woche mehr den Ball hat. Ich will die drei Punkte - den Ball kann der Gegner mit nach Hause nehmen», sagte Torschütze Kwarteng.
Der FCM könnte im Aufstiegskampf das Zünglein an der Waage spielen, denn die Blau-Weißen reisen auch noch nach Heidenheim und Darmstadt. «Die Hinrunde hat schon gezeigt, dass diese Spiele für uns gar nicht so schlecht sind. Die Mannschaften müssen gewinnen, um oben dranzubleiben, nehmen eine andere Spielanlage mit rein - und wir bekommen Spieler noch ganz anders in Szene», sagte Titz und sieht für sein Team durchaus Chancen gegen die ersten Drei der Tabelle.
In den Hinspielen gab es einen knappen 2:3-Auswärtssieg in Hamburg, ein spätes Ausgleichstor beim 1:1 gegen Heidenheim und eine unglückliche 0:1-Niederlage gegen Darmstadt. Kapitän Baris Atik gibt sich kampfeslustig: «In Hamburg haben wir mit viel Glück das Spiel gewonnen. Ich glaube, es wird spannend - und wir wollen es oben auch ein bisschen spannend machen.».
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