Forschungsbibliothek: Wertvolle Schätze zum Jubiläum
Ein Originalmanuskript von Martin Luthers Bibelübersetzung, eine zum Unesco-Welterbe gehörende arabische Handschrift: Zu ihrem 375. Jubiläum packt die Forschungsbibliothek der Universität Erfurt besonders wertvolle Schätze in eine Ausstellung. Sie gehören zu 70 Exponaten, die unter dem Motto «Bücher bewegen» auf Schloss Friedenstein in Gotha gezeigt worden, wie die Universität am Donnerstag mitteilte. Die Stücke stammen hauptsächlich aus dem Fundus der Bibliothek, die 1647 gegründet wurde und im Gothaer Residenzschloss beheimatet ist. Eröffnet wird die Ausstellung an diesem Samstag, für das Publikum ist sie ab Sonntag (10. April) und dann bis zum 19. Juni zugänglich.
Als Gründungsdatum der Einrichtung gilt der Auftrag von Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha an den Bibliothekar Andreas Rudolff vom 7. August 1647, eine private Büchersammlung anzukaufen. Das Gründungsdokument werde erstmals gezeigt, hieß es. Dies gilt auch für neu aufgefundene Dokumente zum Abtransport der Bibliothek als Kriegsbeute des Zweiten Weltkriegs in die Sowjetunion 1946 und zu deren Rückkehr zehn Jahre später.
Bei dem Luther-Manuskript handelt es sich nach früheren Angaben der Universität um eine Übersetzung aus dem Alten Testament. Nach dem Neuen Testament 1521/22 hatte Luther gemeinsam mit anderen Kirchenreformatoren auch diesen Teil der Bibel übersetzt. Die Ausstellung in Gotha ist Teil eines Themenjahres, mit dem Thüringen an die Bibelübersetzung erinnert.
Die Bibliothek verfügt über einen Bestand von einer Million Objekte. Darunter sind 700.000 Druckwerke und 11.500 Handschriften aus Europa und Nahost. Die um 1800 entstandene orientalische Sammlung gilt als drittgrößte ihrer Art in Deutschland.
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