Flüchtlingsunterkunft in Hermsdorf soll Suhl entlasten
Die geplante weitere Flüchtlingsunterkunft in Hermsdorf (Saale-Holzland-Kreis) soll die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl schon bald entlasten. Es werde angepeilt, die Unterkunft bis Mitte Dezember in Betrieb zu nehmen, sagte eine Sprecherin des Thüringer Migrationsministeriums am Freitag. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet. Thüringens Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) sagte mit Blick auf den angestrebten Termin am 15. Dezember: «Scheitern ist keine Option.» Er betonte, dass es sich um eine Notunterkunft handele. «Das ist keine tolle, dauerhafte Unterbringungsmöglichkeit.» Derzeit stiegen die Zahlen ankommender Flüchtlinge «dramatisch».
In Hermsdorf sollen bis zu 500 Menschen unterkommen, die maximale Belegung liege bei 750. Zuvor hatte es mehrere Ausschreibungen zum Betrieb der Unterkunft gegeben, die jedoch erfolglos geblieben waren.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl ist seit einiger Zeit an der Kapazitätsgrenze. Eine Unterkunft in Eisenberg, die eigentlich für afghanische Ortskräfte gedacht war, wird bereits als Puffer genutzt, um den großen Bedarf an Unterkünften abzufedern. Nach Angaben der Sprecherin will Adams unbedingt vermeiden, Geflüchtete in Zelten unterzubringen. Das Landesverwaltungsamt hatte dies als Option genannt, sollte es zu Kapazitätsengpässen kommen.
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