Fitnessstudios nach Corona-Pandemie weiter mit Problemen
Die Fitnessstudios in Thüringen haben sich noch nicht von dem Einbruch der Mitgliederzahlen durch die Corona-Pandemie erholt. Zum Jahresende 2021 verzeichneten sie rund 153.000 Mitglieder, wie der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) auf Anfrage mitteilte. Damit lagen die Zahlen um rund 50.000 unter denen von Ende 2019 als letztem Vor-Corona-Jahr. Im Jahr 2020 waren die Zahlen in Thüringen bereits auf 171.000 eingebrochen.
Deutlich zurückgegangen ist auch die Anzahl der im Fitnessbereich verfügbaren Anlagen. Waren es im Jahr 2019 noch 176 Anlagen, an denen Thüringerinnen und Thüringer sich fit halten konnten, waren es 2020 noch 169. Im vergangenen Jahr ging deren Zahl dann auf 168 zurück. Damit lag die sogenannte Reaktionsquote, die das Verhältnis von Mitgliedern in Fitnessanlagen zur Gesamtbevölkerung abbildet, Ende 2021 bei 7,2 Prozent. Niedriger war diese Quote mit 6,6 Prozent nur noch in Sachsen-Anhalt.
Dabei war der Einbruch in der Branche in Thüringen sogar stärker als im Bundesvergleich. Ende 2019 konnten die deutschen Fitness- und Gesundheitsstudios noch einen Mitgliederrekord von 11,66 Millionen Menschen verzeichnen. Die langen, von den Behörden angeordneten Schließungen sowie die 3G-, 2G- und 2G-plus-Regelungen hatten zur Folge, dass sich die Zahl zum Dezember 2021 um 2,4 Millionen auf 9,26 Millionen Mitglieder reduzierte. Während der Rückgang bundesweit im Durchschnitt bei 20,6 Prozent lag, waren es in Thüringen rund 26,8 Prozent.
Nach Ansicht des DSSV ist im ersten Halbjahr 2022 trotz erheblicher Widrigkeiten ein leichter Aufschwung zu erkennen. Per 30. Juni 2022 hätten bundesweit etwa 280.000 Mitglieder neu hinzugewonnen werden können, was einem Nettowachstum von drei Prozent auf 9,54 Millionen Mitglieder entsprochen habe. Auch Thüringens Fitnessstudios dürften in dieser Größenordnung dazugewonnen haben, so der DSSV.
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