Feuerwehren und Polizei wappnen sich für Silvester
Polizei und Feuerwehr in Thüringen wappnen sich für den Jahreswechsel: Der Feuerwehrverband geht nach zwei Pandemie-Silvestern mit Feuerwerksverboten von einem Nachholeffekt beim Abbrennen von Silvesterraketen aus, wie Vorstandsmitglied Michael Schwabe am Donnerstag auf Anfrage sagte. «Der eine oder andere wird wohl mehr in die Böllerei investieren.» Zudem sei das angekündigte stürmische Wetter ein Risiko beim Feuerwerk. «Das kann gefährlich werden, wenn die Raketen durch starken Wind abgetrieben werden.» Schwabe rechnet über den Jahreswechsel mit mehr Feuerwehreinsätzen als in den beiden Vorjahren.
Dies sei dann auch für die Rettungsdienste und Notaufnahmen mit einer Mehrbelastung verbunden. Auch die Polizei geht davon aus, dass sich die Zahl der Notrufe und Einsätze in diesem Jahr wieder auf dem Niveau der Jahre vor der Corona-Pandemie einpegeln wird. Seinerzeit seien über Silvester durchschnittlich 1000 Notrufe eingegangen, die in etwa 900 Einsätze mündeten, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei sei darauf eingestellt - sowohl die Streifendienste als auch die Bereitschaftspolizei.
Die Feuerwehren organisierten für die Silvesternacht einen Ruf-Bereitschaftsdienst oder stellten Bereitschaftsgruppen auf, sagte Schwabe. Im ländlich geprägten Thüringen liegt die Brandbekämpfung überwiegend in den Händen freiwilliger Einsatzkräfte - nur größere Städte wie etwa Erfurt oder Jena verfügen über Berufsfeuerwehren.
Angesichts der Brandgefahr für Denkmäler oder historische Innenstädte durch Silvesterraketen haben mehrere Städte in Thüringen Feuerwerksverbote in gefährdeten Gebieten erlassen. Das betrifft etwa Rudolstadt mit der Heidecksburg oder die Touristenmeile in Weimar zwischen Theaterplatz und Frauenplan. Seit Donnerstag wird in den Geschäften Silvesterfeuerwerk verkauft.
© dpa-infocom, dpa:221229-99-44604/3