Leipzigs Spieler Dani Olmo am Ball., © Jan Woitas/dpa
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Feingeist mit fragilem Körper: Leipzigs Plan mit Olmo

12.05.2023

Unter der Woche zwickte bei Dani Olmo mal wieder Muskel. Und da schrillen bei RB Leipzig natürlich sofort die Alarmglocken. Die Verletzungsanfälligkeit des 24-Jährigen ist für den Pokalsieger so unbefriedigend wie die zähen Verhandlungen zur Ausweitung des Vertrages über 2024 hinaus. Am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) sollte Olmo in der Startelf stehen, so gravierend waren die Beschwerden nicht. Für die Zukunft sieht Trainer Marco Rose den spanischen Edeltechniker sogar in einer noch größeren Rolle: «Wenn Dani Olmo regelmäßig gesund bleibt, ist er sicherlich ein Spieler, der eine Liga prägen kann und unfassbare Leichtigkeit und fußballerische Qualität ausstrahlt.»

Allein in dieser Saison verpasste Olmo bereits 17 Spiele. Ein Innenbandriss im Knie sowie ein Muskelfaserriss waren es diesmal. Die Fitness des Mittelfeldspielers mit dem Lieblingsclub FC Barcelona ist mittlerweile fast schon ein kleines Sonderprojekt am Cottaweg. «Jeder Körper ist anders, jeder Spieler funktioniert anders», sagte Rose. Bei Olmo wurde schon nahezu jeder Weg eingeschlagen. Man habe eine Menge hochprofessionelles Personal, dass sich 24 Stunden um die Jungs kümmert. «Wichtig ist für uns, so einen Spieler auf dem Platz zu haben, weil er uns in gewissem Maß Erfolg garantiert.»

Erfolg misst man in Leipzig vor allem an einer Sache: der Champions League. Nach der Rückkehr auf Platz drei kann an diesem Wochenende ein wichtiger Schritt zur erneuten Qualifikation für die Königsklasse erfolgen. Da die Verfolger Union Berlin und der SC Freiburg sich im direkten Duell die Punkte streitig machen, hat Leipzig am Sonntagabend im Idealfall vier Punkte Vorsprung vor dem Fünften. Im folgenden Spiel bei Bayern München wäre somit eine Niederlage erlaubt.

In den Köpfen der Spieler kommt so ein Szenario gar nicht vor. Mehrere Profis haben mittlerweile geäußert, dass man alle drei verbleibenden Ligaspiele gewinnen wolle. Das erstaunte sogar den Trainer. «Mit gefällt, dass die Jungs so entschieden haben und ich werde sie daran messen», betonte der 46-Jährige.

Beim Erfolgswillen wäre man wieder bei Olmo. Der macht eine Vertragsverlängerung dem Vernehmen nach nicht vom Gehaltscheck abhängig. Ihm geht es darum, Titel zu gewinnen. Ist das in Leipzig möglich, dürfte einem Verbleib nichts im Weg stehen. Das Problem: Ohne die geschaffte Champions-League-Qualifikation kann ihm Sportchef Max Eberl zwar Szenarien darlegen, aber nichts garantieren. Ob RB in der Königsklasse spielen wird oder nicht, wird den kommenden Transfersommer prägen.

Die Abgänge von Christopher Nkunku und Konrad Laimer sind fix. Dani Olmo soll da eigentlich nicht dazukommen. Und Eberl betonte zuletzt, dass man die Vertragsverlängerung mit Olmo schon vollbracht haben wolle, bevor eine Entscheidung darüber gefallen ist, in welchem internationalen Wettbewerb man in der kommenden Saison spielt. Dieser Zeitpunkt wäre in der kommenden Woche. Daran muss sich Eberl messen lassen.

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