Thomas Kemmerich (FDP) sitzt vor Beginn einer Landtagssitzung im Plenarsaal., © Bodo Schackow/dpa
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FDP signalisiert Sympathie mit Verbot von Gender-Sprache

02.02.2024

Thüringens FDP-Gruppenchef Thomas Kemmerich hat Sympathien mit einem von der CDU geforderten Verbot von Gender-Sprache an Schulen signalisiert. Der Gesetzentwurf gehe in die richtige Richtung, sagte Kemmerich am Freitag im Thüringer Landtag in Erfurt. In seiner Rede machte der FDP-Politiker einen Spagat: «Sprache ist und bleibt frei», sagte er, schränkte später aber ein: «Sprache sollte nicht frei zu wählen sein, wenn sie einer wichtigen Funktion dient.» Als Beispiele nannte er den behördlichen Schriftverkehr. An einer anderen Stelle sagte er, niemand solle vorschreiben, wie man sich in Zukunft ausdrücken solle.

Die SPD-Politikerin Dorothea Marx sagte, man müsse geschlechtergerechte Sprache nicht nett finden, aber man müsse es ihr auch nicht verbieten.

Für eine Verabschiedung des CDU-Gesetzentwurfes wären wohl Stimmen von CDU, FDP, AfD und von Fraktionslosen nötig. Es wäre das vierte Gesetz, das die Opposition inklusive Stimmen der in Thüringen als gesichert rechtsextrem eingestuften AfD gegen den Willen der Regierungskoalition beschließen würde.

Der AfD-Abgeordnete Denny Jankowski wetterte gegen geschlechtergerechte Sprache. Thüringer Eltern wollten keinen «Gender-Mist», sagte er.

Kemmerich sagte am Rande der Landtagssitzung, dass für ihn nach einer Ausschussbehandlung eine Zustimmung möglich ist. In Bereichen der öffentlichen Verwaltung und an Orten, wo die deutsche Sprache gelehrt werde und keine Ausweichmöglichkeiten bestehen, dürfe keine Gender-Sprache mit Sternchen oder Unterstrichen angewandt werden, so Kemmerich.

© dpa-infocom, dpa:240202-99-845701/3

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