Luca Waldschmidt aus Deutschland in Aktion gegen Maximilian Ullmann, Österreich (r). Der Österreicher spielt in der Rückrunde für den 1. FC Magdeburg., © Cezaro De Luca/dpa
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1. FC Magdeburg vor Rückrundenstart: «Grundsätzlich bereit»

25.01.2023

Am Freitagabend beginnt für den 1. FC Magdeburg mit der Partie bei Fortuna Düsseldorf die zweite Saisonhälfte. Der Tabellensiebzehnte von der Elbe muss besser punkten als in der Hinrunde, um den Klassenerhalt zu sichern. «Wir sind grundsätzlich bereit», erklärte FCM-Trainer Christian Titz zuletzt der «Magdeburger Volksstimme».

Dieses etwas reservierte Statement ist auch in der problematischen Vorbereitung der Blau-Weißen begründet. Zum Trainingslager in der Türkei zu Jahresbeginn meldeten sich gleich zehn Spieler ab, darunter Stammkräfte wie Connor Krempicki oder Außenspieler Mohammed El Hankouri, der zwar später hinzustieß, inzwischen jedoch auch ausfällt. Dazu reiste der Club ohne eigenen Mittelstürmer ins Camp: Luca Schuler fehlte verletzt, Kai Brünker aus persönlichen Gründen.

Von fünf Testspielen gewann der FCM zwei, kassierte zwei Niederlagen und ein Unentschieden im letzten Test beim polnischen Erstligisten Legia Warschau (2:2). Dort fehlten alle Außenverteidiger, Titz musste improvisieren und stellte Tatsuya Ito und Andreas Müller auf den Außenbahnen auf. Inzwischen hat der Trainer allerdings andere Optionen, denn die Magdeburger verpflichteten mit Daniel Heber und Maximilian Ullmann weitere Verteidiger.

Der 28-Jährige kam von Drittligist Rot-Weiß Essen, ist gelernter Innenverteidiger und könnte es Titz ermöglichen, Silas Gnaka auf der angestammten Außenbahn einzusetzen. «Aufgrund unserer Verletztenmisere mussten wir handeln und haben mit Daniel Heber einen Spieler verpflichtet, der uns auf mehreren Positionen weiterhelfen kann», begründete Sportdirektor Otmar Schork die Verpflichtung von Essens Kapitän. Ulmman wechselt auf Leihbasis vom italienischen Zweitligisten Venezia FC nach Magdeburg. Der österreichische Nationalspieler ist auf der linken Abwehrseite zu Hause.

Heber und Ullmann sind die Winterzugänge zwei und drei nach Mittelstürmer Luc Castaignos. Der 30-Jährige Weltenbummler hatte das gesamte Trainingslager mitgemacht und in der Vorbereitung vier Tore in vier Partien erzielt. Die Verantwortlichen in Magdeburg hoffen, dass der frühere Frankfurter das Sturmproblem des FCM beheben kann.

Die Chancenverwertung dürfte ein Knackpunkt werden, wenn die Magdeburger den Klassenerhalt schaffen wollen. 20 Treffer sind zwar nicht Ligatiefstwert, verglichen mit den zahlreichen Chancen, die der FCM sich in der Regel erspielt, aber deutlich zu wenig.

Das andere Magdeburger Problem, die defensive Stabilität, schien schon fast kompensiert, als die Elbestädter vor der Winterpause durch Siege beim Hamburger SV und in Nürnberg aus dem Keller kletterten. Zwei Niederlagen gegen Darmstadt und beim desolaten Auftritt in Bielefeld ließen den Club jedoch wieder in die Abstiegsränge rutschen. Inwiefern der FCM angesichts der aktuellen Ausfälle wieder an die guten Ergebnisse anknüpfen kann, wird sich schon zu Beginn der Rückrunde zeigen.

Der hat es nämlich durchaus in sich. Neben den Auswärtsaufgaben bei ambitionierten Düsseldorfern und bei Holstein Kiel empfängt der FCM an den ersten vier Spieltagen mit dem Karlsruher SC und dem FC St. Pauli Konkurrenten im Abstiegskampf. Einen schlechten Start kann sich die Titz-Elf nicht erlauben, will sie nicht schon im Februar den Anschluss verlieren.

Mit der Vertragsverlängerung von Christian Titz zu Beginn der Winterpause hatte der FCM ein deutliches Signal gesetzt, dem 51-jährigen Fußball-Lehrer das Vertrauen ausgesprochen. Titz muss mit seiner Mannschaft dieses Vertrauen nun zurückzahlen und möglichst schnell den Klassenerhalt sichern.

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