Fachkräftemangel: Schule für Jugendliche aus dem Ausland
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Fachkräftemangel: Schule für Jugendliche aus dem Ausland

20.01.2023

Thüringen will bei der Ausbildungsvorbereitung von jungen Leuten aus dem Ausland oder mit Migrationshintergrund neue Wege gehen. Geplant sei der Aufbau einer «German Professional School» (GPS) zur Gewinnung und Vorbereitung von Schulabsolventen aus dem Ausland für eine Ausbildung in Thüringen. Das sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Freitag auf Anfrage. Er bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zeitungen von Funke Medien Thüringen. Der Start solle diese Jahr voraussichtlich im September mit etwa 300 jungen Leuten erfolgen, die bereits in Thüringen leben.

Vorgesehen sei, die Kapazitäten innerhalb von sieben Jahren auf 5000 junge Leute auszubauen. «Auf diese Weise soll ein signifikanter Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im Freistaat geleistet werden», sagte der Ministeriumssprecher. Vermittelt werden sollen Deutschkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen, aber auch Praktika und Kontakte zu Thüringer Unternehmen.

Nach Einschätzung von Fachleuten ist das vorhandene Arbeitskräftepotenzial in Thüringen weitgehend ausgereizt - Unternehmen falle es immer schwerer, offene Ausbildungs- und Arbeitsstellen zu besetzen. Bereits jetzt gebe es einzelne Projekte zur Fachkräftegewinnung im Ausland, «jetzt wollen wir das systematisch angehen», so der Ministeriumssprecher.

Es gehe darum, junge Leute im Alter ab 18 Jahren in Ländern mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit anzusprechen, die Lust auf eine Ausbildung in Deutschland haben und über einen anerkannten Schulabschluss verfügten. Sie würden in der Thüringer Schule über einen Zeitraum von einem Jahr auf den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie auf ein Leben in Deutschland vorbereitet. Am Ende des einjährigen Programms mit einem Diplom solle der Abschluss eines Ausbildungsvertrags stehen. Angedockt würde die Schule zunächst an die Landesentwicklungsgesellschaft.

Geplant sei ein Campus-Konzept mit Unterbringung und Verpflegung in Internat oder Wohnheim sowie Lehr- und Lernräumen und Werkstätten. Geplant sei der Aufbau der GPS in einer mittelgroßen Stadt Thüringens. Zudem seien weitere kleinere Standorte in Nordthüringen, Ostthüringen, Südthüringen und Westthüringen vorgesehen. In welchen Orten, stehe noch nicht fest.

© dpa-infocom, dpa:230120-99-295071/2

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