Existenzsorgen der ostdeutschen Wirtschaft weiter groß
In Ostdeutschland fürchtet einer Umfrage zufolge jedes fast jedes siebte Unternehmen um seine Existenz. Bei einer Befragung des Ifo-Instituts im Dezember gaben 14 Prozent der teilnehmenden Firmen an, dass sie durch die Corona-Pandemie existenziell gefährdet seien. Das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zur letzten Untersuchung: Im Juni hatten der Anteil in den ostdeutschen Ländern inklusive Berlin noch bei 13,8 Prozent gelegen, wie das Institut am Freitag mitteilte.
Bundesweit liegt der Schnitt der Unternehmen mit Existenzsorgen mit 5,7 Prozent deutlich niedriger als in der ostdeutschen Betrachtung. «Dies dürfte damit zusammenhängen, dass die ostdeutschen Unternehmen im Schnitt kleiner sind und deren Eigenkapitalausstattung geringer ist», erklärte ein Sprecher des Ifo in Dresden.
Besonders die ostdeutschen Dienstleister sehen sich den Angaben nach gefährdet. Im Dezember bangten 16,9 Prozent der Befragten in diesem Wirtschaftsbereich um ihre Existenz. Die Situation hat sich jedoch leicht verbessert, im Juni waren es noch 18 Prozent. Vor allem Tourismus, Veranstalter und Gastronomie sehen weiter große Risiken für die Zukunft.
Im ostdeutschen Handel trübte sich die Stimmung leicht ein. 10,4 Prozent der Branchenunternehmen machten sich bei der aktuellen Umfrage Sorgen um ihre Existenz. Im Juni äußerten sich nur knapp 8 Prozent entsprechend. Bei den Industrieunternehmen stieg die Zahl der Firmen mit Existenzängsten von 8,9 Prozent im Juni auf 10 Prozent.
© dpa-infocom, dpa:220121-99-794475/3