Ex-Minister Adams kritisiert Grünen-Vorstand
Ex-Migrationsminister Dirk Adams hat das Agieren des Grünen-Landesvorstands beim Personalwechsel in der Thüringer Landesregierung kritisiert. Bis heute fehle eine eindeutige Begründung, warum der Vorstand Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) aufgefordert habe, ihn als Minister zu entlassen, sagte Adams am Samstag auf einer Landesdelegiertenkonferenz der Grünen in Walldorf bei Meiningen. «Es muss auf den Tisch kommen, was falsch war», sagte Adams, der zeitweise auch Fraktionschef der Grünen im Thüringer Landtag war.
«Tut das nie mehr mit einem Menschen», appellierte er an seine Partei zum Umgang miteinander. Auch wenn ihn mit dem derzeitigen Landesvorstand nichts mehr verbinde, werde er «ein verantwortungsvoller Grüner» bleiben und der Partei weiterhin angehören.
Adams, an dessen Arbeit als Migrations- und Justizminister es innerhalb der Grünen, aber auch in der rot-rot-grünen Regierungskoalition unterschwellig Kritik gab, musste das Ministeramt gegen seinen Willen Ende Januar abgeben. Der Vorstand hatte als Nachfolgerin die frühere Polizeibeamtin Doreen Denstädt vorgeschlagen, die seit Februar als erste schwarze Ministerin in Ostdeutschland amtiert.
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