Thüringens Bildungsminister Helmut Holter. (Archivbild), © Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa
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19.000 Erstklässler und Neuerungen im neuen Schuljahr

30.07.2024

Das neue Schuljahr in Thüringen beginnt mit mehr als 19.000 Erstklässlern, einem neuen Ausbildungsmodell für Regelschullehrer, neuem Unterrichtsfach und mehr Geld vom Bund. Darauf verwies Bildungsminister Helmut Holter (Linke) in Erfurt. Insgesamt starten am 1. August 264.200 Schülerinnen und Schüler an staatlichen und freien Schulen im Freistaat ins neue Schuljahr aller Jahrgangsstufen. Die Zahl der Erstklässler liegt knapp unter dem Niveau des Vorjahres.

Holter verwies darauf, dass Thüringen jährlich mehr als 1000 Pädagogen einstellt, um dem Lehrerschwund vor allem durch Pensionierungen entgegenzuwirken. Eine große Rolle spielten dabei weiterhin Seiteneinsteiger. Im vergangenen Schuljahr seien 1048 neue Lehrer gestartet, 945 seien größtenteils altersbedingt ausgeschieden. Unter den Neulingen seien 293 Seiteneinsteiger. 313 neue Lehrer sollen zwischen August und September folgen. Die Opposition kritisiert regelmäßig einen trotzdem hohen Unterrichtsausfall im Freistaat, vor allem weil bestimmte Fachlehrer fehlen.

43 Prozent der Lehrer neu eingestellt

Seit ihrem Amtsantritt vor zehn Jahren habe die rot-rot-grüne Landesregierung mehr als 7500 Lehrer neu eingestellt, sagte Holter. Das seien 43 Prozent der Pädagogen, die derzeit an den Schulen unterrichten. «Die Landesregierung hat geliefert.» Impulse erwartet der Linke-Politiker von der dualen Ausbildung von Regelschullehrern, die im September mit 50 Studierenden erstmals aufgenommen wird. Für die Plätze hatte es hunderte Bewerbungen gegeben. «Wenn es nach mir geht, sollten wir das ausweiten», sagte der Minister.

Jährlich 46 Millionen Euro mehr für Schulen

Neu in diesem Schuljahr sei das Unterrichtsfach Medienbildung und Informatik für etwa 20.000 Schüler der 5. Kassen. Erprobt worden sei es an 36 Projektschulen. Neu sei auch Geld aus dem neuen Bund-Länder-Bildungsprogramm, aus dem Thüringen in den kommenden zehn Jahren jährlich 23 Millionen Euro erhalte und jeweils weitere 23 Millionen Euro aus der Landeskasse beisteuere. Es soll helfen, die Qualität der Schularbeit zu verbessern.

In Thüringen würden zunächst ab 1. August 64 Schulen einbezogen. Insgesamt sollen es 93 Schulen mit rund 23.500 Schülern sein. Die am Programm beteiligten Schulen würden unter anderem durch Berater, Schulpsychologinnen und Chancen-Assistenzen unterstützt. Auf fünf Landkreise und damit alle Schulamtsbereiche ausgeweitet werde das Modellprojekt mit Schulverwaltungsassistenzen. Es werde damit von bisher zehn auf 30 Personalstellen ausgeweitet.

© dpa-infocom, dpa:240730-930-188837/2

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