Erstes kaltes Nahwärmenetz Thüringens in Betrieb gegangen
Das erste sogenannte kalte Nahwärmenetz Thüringens ist am Samstag in Werther im Landkreis Nordhausen in Betrieb gegangen. Es versorgt künftig 33 Wohnhäuser klimafreundlich mit Wärme und Strom, wie das Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz in Erfurt mitteilte. Wärmequelle sei auf 8000 Quadratmetern ein geothermischer Erdkollektor, der oberflächennahe Erdwärme in das Nahwärmenetz einspeise. Insgesamt rund 330.000 Euro hat die Bürgerenergiegenossenschaft Helmetal den Angaben zufolge in das Projekt investiert. Das Ministerium habe die Idee mit rund 140.000 Euro gefördert.
«Bürgerinnen und Bürger gehen in Form einer Genossenschaft voran und nehmen die Wärmewende in die eigenen Hände», erklärte Energiestaatssekretär Burkhard Vogel. «Nicht nur die Technik ist neu, auch die Zusammenarbeit vieler Akteure der Region für dieses Projekt ist beispielhaft.»
Das Prinzip der kalten Nahwärme beschrieb das Ministerium so: Ein Wasser-Glykol-Gemisch werde im Kollektorfeld durch die Umgebungswärme auf Temperaturen zwischen 8 und 10 Grad gebracht. Dieses werde in den einzelnen Häusern mittels Sole-Wasser-Wärmepumpe auf die notwendige Vorlauftemperatur für Heizung und Warmwasser gebracht. Die Gebäude könnten im Sommer auch gekühlt werden, die überschüssige Wärme werde dann in das Kollektorfeld abgeleitet. Das neue System wurde als besonders effizient und energiesparend beschrieben.
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