Erste Schätzung: 411.000 Festmeter Sturmholz in Thüringen
Die Orkanböen in den vergangenen Wochen haben einen beträchtlichen Schaden in Thüringens Wäldern angerichtet. Nach einer ersten Schätzung seien rund 411.000 Festmeter Sturmholz allein seit Mitte Februar angefallen, teilte die Landesforstanstalt am Donnerstag in Erfurt mit. Ein Schwerpunkt liege in Ostthüringen. Am stärksten seien private Waldbesitzer mit einem Anteil von 60 Prozent an den Schäden betroffen.
Angesichts der Gefahren durch den Windbruch sei von den Förstern eine erste Vor-Ort-Einschätzung in dieser Woche getroffen worden. Mit den 411.000 Festmetern liege die geschätzte Schadenshöhe etwas unter dem Niveau von Orkantief «Friederike» im Januar 2018 mit damals rund einer halben Million Festmetern und deutlich unter der Schadholzmenge des Orkantiefs «Kyrill» vom Januar 2007 mit 3,5 Millionen Festmetern.
Bäume seien bei den drei Orkanen im Februar nicht flächendeckend umgeworfen worden. «Es überwiegen Einzel-, Nester- und Kleinflächenschäden», sagte Volker Gebhardt, Vorstand der Landesforstanstalt. Bei etwa 75 Prozent der Schäden handele es sich um samt Wurzel vom Sturm umgekippte Bäume. Nadelbäume, vor allem Fichten, seien besonders betroffen. Sie haben eine relativ flache Wurzel.
Hohe Schadholzmengen gebe es in den ostthüringischen Forstamtsbereichen Schleiz, Neustadt, Jena-Holzland und Gehren. Betroffen seien aber auch die Forstämter Finsterbergen und Schmalkalden sowie der Südharz.
Das Schadholz müsse jetzt so schnell wie möglich aus den Wäldern gebracht werden. «Die Aufarbeitung läuft mit voller Kraft, da ab April mit dem Schwarmflug des Borkenkäfers zu rechnen ist», so die Landesforstanstalt. Waldbesitzern und Forstleuten bliebe damit nur ein kurzer Zeitraum zur Schadensbeseitigung.
Thüringenforst warnte wie auch der Waldbesitzerverband erneut wegen der Unfallgefahren vor einem Betreten der Wälder.
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