Erste Hilfe im Einsatz: Medipacks für Thüringer Polizei
Das Land Thüringen hat dem Innenministerium zufolge in den vergangenen Jahren 2.400 spezielle Erste-Hilfe-Sets für Polizisten zur Versorgung von Verletzen beschafft. Insgesamt seien dafür rund 270.000 Euro plus Umsatzsteuer ausgegeben worden, heißt es in der Antwort des Ministeriums auf eine Landtagsanfrage der Linke-Fraktion. Auf die sogenannten Medipacks könnten alle Streifenpolizisten, Bereitschaftspolizisten und Polizisten in Spezialeinheiten zugreifen, sagte ein Ministeriumssprecher. Die kompakten Taschen enthalten alles, was für die Erstversorgung stark blutender Wunden nötig ist.
Sie sind für lebensbedrohliche Einsätze gedacht, etwa Amokläufe oder Terroranschläge. Die Ausstattung geht deutlich über die eines gewöhnlichen Erste-Hilfe-Kastens hinaus, enthalten sind unter anderem eine Aderpresse zum Abbinden lebensbedrohlicher Blutungen, ein Notfalldruckverband und eine Beatmungsmaske. Hintergrund der Linke-Anfrage zu diesem Thema ist der Messerangriff von Mannheim, bei dem im Mai ein Polizist getötet und mehrere Menschen schwer verletzt wurden.
Schulung zum richtigen Umgang
Der Zugriff auf die Medipacks ist in Thüringen unterschiedlich organisiert. Streifenpolizisten finden sie in den Streifenwagen vor, wo sie bei Bedarf auf sie zurückgreifen können. Bereitschaftspolizisten und Polizisten ähnlicher Einheiten erhalten persönliche Sets.
Der richtige Umgang mit dieser Erste-Hilfe-Ausrüstung wird Thüringer Polizisten sowohl während ihrer Grundausbildung an der Polizeischule in Meiningen als auch in Fortbildungen vermittelt. Neben externen Partner der Polizei würden auch insgesamt 64 Polizeieinsatztrainer den Beamten die nötigen Fähigkeiten beibringen, so das Ministerium.
Die Beschaffung weiterer Medipacks für die Thüringer Polizei ist laut Ministerium nicht geplant.
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