Erste Fälle von Vogelgrippe in Thüringen im laufenden Jahr
In Thüringen sind erstmals im laufenden Jahr Fälle der Vogelgrippe festgestellt worden. Betroffen seien zwei Geflügelhalter im Weimarer Land sowie ein Geflügel haltender Betrieb in Jena, teilte das Thüringer Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. «Durch das Friedrich-Loeffler-Institut wurde das für Geflügel hochpathogene Influenza-A-Virus vom Subtyp H5N1 festgestellt», hieß es in der Mitteilung. «Alle betroffenen Geflügelhalter haben an einer Kreisrassegeflügelschau teilgenommen.» Es werde geprüft, ob Geflügelausstellungen oder andere Veranstaltungen, bei denen Geflügel verkauft oder getauscht wird, in Thüringen vorerst verboten werden.
Rund um den Betrieb in Jena wird eine Schutzzone mit drei Kilometern Radius eingerichtet sowie eine Überwachungszone mit zehn Kilometer Radius. Bei den Ausbruchsbetrieben im Landkreis Weimarer Land seien solche Zonen nicht nötig. Weitere Verdachtsfälle aus dem Landkreis Weimarer Land würden derzeit labordiagnostisch abgeklärt. Eine Ausbreitung des Seuchengeschehens könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher ausgeschlossen werden.
«Betroffene Bestände, in denen das Virus nachgewiesen wird, werden gesperrt und das Geflügel muss unter Aufsicht der Amtstierärzte tierschutzgerecht getötet werden», hieß es.
Die Vogelgrippe, oft auch Geflügelpest genannt, kann durch verschiedene sogenannte aviäre Influenzaviren ausgelöst werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt das Risiko, sich mit dem aufgetretenen Virus H5N1 zu infizieren, selbst für Menschen mit engem Kontakt zu infizierten Vögeln als «sehr gering» ein. In Vogelbeständen kann es sich jedoch leicht ausbreiten - für diese Tiere ist es eine tödliche Gefahr. Zuletzt gab es viele Vogelgrippe-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern. Der Berliner Zoo ist derzeit aufgrund der Vogelgrippe geschlossen.
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