Erneut Warnstreiks im Thüringer Einzelhandel
Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt im Einzelhandel erneut zu Warnstreiks in Thüringen aufgerufen. Zeitweise Arbeitsniederlegungen solle es am Freitag in mehreren Kaufland-Märkten, darunter in Sömmerda, sowie Netto-Filialen in Thüringen geben, teilte Verdi mit. Hintergrund ist der ergebnislose Verlauf einer Verhandlungsrunde für den Einzel- und Versandhandel in dieser Woche. Am Donnerstag hatte Verdi bereits in Kaufland-Märkten sowie einer Filiale von H&M in Gera Warnstreiks organisiert.
Ziel sei, den Druck auf den Arbeitgeberverband zu erhöhen, erklärte Gewerkschaftssekretär Matthias Adorf. Verdi verlangt für die Beschäftigten unter anderem 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde. Das entspreche einer Anhebung des Eckgehalts um etwa 15 Prozent. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.
Die Arbeitgeber hatten in dieser Woche Einkommensverbesserungen von 8,4 Prozent in zwei Stufen angeboten - über einen Zeitraum von zwei Jahren. Dazu soll eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 450 Euro kommen. «Die Beschäftigten brauchen Lohnsteigerungen deutlich über der Inflationsrate», erklärte Adorf. Die Tarifverhandlungen sollen am 29. August fortgesetzt werden.
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