Erneut Grabungen an Ursaurier-Ruhestätte im Thüringer Wald
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Erneut Grabungen an Ursaurier-Ruhestätte im Thüringer Wald

25.07.2022

An der Fossillagerstätte Bromacker im Thüringer Wald wird wieder nach Ursauriern gegraben. In den nächsten vier Wochen will ein internationales Team unter anderen aus Geologen und Paläontologen zwischen Georgenthal und Tambach-Dietharz erneut Funde aus einer Zeit von vor 290 Millionen Jahren aus dem Boden holen, wie die Stiftung Schloss Friedenstein am Montag zu Beginn der Grabungen mitteilte.

Mehr als 40 Wissenschaftler machen sich bei der diesjährigen Grabung daran, das gesamte Spektrum des damaligen Ökosystems zu dokumentieren und zu erforschen. Geplant sind den Angaben zufolge auch zwei Tiefbohrungen am Gallberg und am Hainfelsen. Zudem soll es Führungen an den Grabungs- und Bohrungsorten geben, bei denen Interessierte den Wissenschaftlern über die Schultern schauen können.

Die Grabungen am Bromacker waren nach einem Jahrzehnt 2020 wieder aufgenommen worden. Sie sind Teil eines interdisziplinären Forschungsprojektes, das die frühe Evolution der Landwirbeltiere untersucht. Dabei arbeiten das Museum für Naturkunde Berlin - das Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, die Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Unesco Global Geopark Thüringen Inselsberg-Drei Gleichen zusammen. Die bis 2025 laufenden Forschungsarbeiten werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt sechs Millionen Euro unterstützt.

Der Bromacker gilt als eine weltweit bedeutsame Fossillagerstätte. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 200 Kisten mit Funden aus der Ursaurier-Ruhestätte geborgen.

© dpa-infocom, dpa:220725-99-147772/2

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