Forstfachleute begutachten einen Laubwald und halten dabei Informationen zur Eiche in der Hand., © Sebastian Willnow/dpa
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Erfassung von Baumschäden: Forstexperten üben im Wald

21.06.2023

Forstexperten aus ganz Deutschland taxieren seit Mittwoch zu Übungszwecken Waldbäume in Thüringen. Auf einem dafür angelegten Schulungsparcours in der Nähe von Georgenthal (Kreis Gotha) werden rund 100 Waldbäume gemeinsam begutachtet und deren Vitalität geprüft, wie die Landesforstanstalt mitteilte. Die dreitägige Schulung der rund 30 Fachleute dient der Vorbereitung für die diesjährige Erfassung der Waldschäden. Damit werde sichergestellt, das die Waldzustandsberichte der Bundesländer nach methodisch identischem Vorgehen erstellt werden und somit vergleichbar sind.

Die jährlich in jedem Bundesland durchgeführte Waldzustandserhebung gehört zu den wichtigsten forstlichen Überwachungsmaßnahmen. Dabei wird auf Basis von Stichproben die Vitalität zehntausender Bäume erfasst, um daraus Schlussfolgerungen über den Gesundheitszustand der Wälder zu ziehen. Um die Schadbilder an Baumkronen zu erfassen, brauche es unter anderem umfassende biologische Kenntnisse und viel Berufserfahrung, hieß es.

Mit der systematischen Erfassung des Waldzustandes wurde sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR in den 80er Jahren begonnen. Damals waren die Wälder akut durch Luftschadstoffe - insbesondere Schwefeldioxid und Stickoxide - bedroht. Mit der Einführung von Rauchgasentschwefelungsanlagen im Industriesektor und Katalysatoren in Fahrzeugen konnten die Emissionen in den Folgejahren stark reduziert werden. Die Herausforderungen, die sich heute im Zusammenhang mit dem Klimawandel stellten, seien jedoch wesentlich komplexer, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:230621-99-132305/3

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