Entsorgungsverband wählt Siegesmund zur Präsidentin
Thüringens frühere Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) ist zur künftigen geschäftsführenden Präsidentin des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) gewählt worden. Das Votum der Mitgliederversammlung erging einstimmig bei zwei Enthaltungen, wie der Verband am Donnerstag in Berlin mitteilte. Siegesmund soll dem langjährigen BDE-Präsidenten Peter Kurth folgen - allerdings erst nach einer längeren Karenzzeit.
Die rot-rot-grüne Landesregierung hatte die Zeitspanne, die Siegesmund zwischen ihrer Zeit als Umweltministerin und dem neuen Job abwarten muss, auf 16 Monate festgelegt. Die 46-Jährige war als Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz auch für Fragen der Entsorgungs- und Abfallwirtschaft zuständig. Nach Angaben der Landesregierung hatte Siegesmund während ihrer Amtszeit seit 2014 mehrfach mit dem Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) dienstlich zu tun.
Ihren neuen Job beim BDE soll Siegesmund nun am 1. Juni antreten. Der bisherige BDE-Präsident Kurth hatte noch einmal verlängert, um die Zeit bis zum Wechsel zu überbrücken. Nach Angaben des BDE wird Siegesmund die erste Frau und die erste Ostdeutsche auf dem Posten sein. Siegesmund kündigte an, auf «Bewährtes aufbauen» und «Neues anstoßen» zu wollen. Sie sehe es als Aufgabe, die Kreislaufwirtschaft «als das zentrale Klima- und Rohstoffthema stark zu machen».
Anja Siegesmund hatte ihren Rückzug aus der Politik einen Tag vor Heiligabend verkündet und schied Ende Januar aus der Landesregierung aus. Die Thüringer Grünen nahmen ihren Weggang zum Anlass einer Neuaufstellung. Auf Drängen der Grünen-Spitze wurde Justiz- und Migrationsminister Dirk Adams entlassen. An dessen Stelle rückte die Polizistin Doreen Denstädt. Der frühere Schauspieldirektor Bernhard Stengele übernahm Siegesmunds Posten - er war zuvor einer der Landessprecher der Thüringer Grünen gewesen.
© dpa-infocom, dpa:230525-99-824278/3