Energetisch ertüchtigte Fassadenmodule werden an einem Wohnblock montiert., © Bodo Schackow/dpa
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Energetisches Sanieren: DDR-Bau mit klimaneutralem Update

08.03.2023

Mit einem speziellen Konzept soll ein typisches DDR-Wohngebäude in Greiz auf den energetisch neuesten Stand gebracht werden. Das Besondere dabei sei, dass es sich um eine Sanierung handle, die dank vorgefertigter Bauteile in Serie gehen könnte, wie aus einer Mitteilung des Thüringer Umwelt- und Energieministeriums von Mittwoch hervorgeht. Das Ministerium fördert das Projekt, das kurz vor der Fertigstellung stehe, mit 2,3 Millionen Euro. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich auf 3,5 Millionen Euro.

Die Umbauart ließe sich demnach als Muster für 6000 baugleiche Gebäude in Thüringen verwenden. Das Greizer Gebäude entstand im Jahr 1969. Unter sollen Dämmplatten an die Fassade angebracht werden, zudem soll eine Photovoltaikanlage auf dem Dach Strom erzeugen. Das Haus solle später mehr Energie erzeugen als dort verbraucht wird, sagte ein Ministeriumssprecher. Die Warmmieten sollten so nicht höher ausfallen als vor der Sanierung.

Der Deutschen Energie-Agentur zufolge entfallen etwa 35 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs auf Gebäude. Den größten Anteil machten dabei Wohnhäuser aus.

«Diese Form der Sanierung spart langfristig Kosten und schützt das Klima», sagte Energieminister Bernhard Stengele (Grüne). Bei dem Projekt handle es sich um ein klimaneutrales Wohnhaus, das bei bezahlbaren Mieten zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie versorgt werde.

Ende der kommenden Woche sollen die Fassadenarbeiten abgeschlossen werden. Der Abschluss der Gesamtsanierung sei für den Sommer geplant, hieß es aus dem Ministerium. Dann könnten die Mieter wieder in die 14 Wohnungen zurückkehren. Sie seien zwischenzeitlich in Ausweichquartieren untergekommen.

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