Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) steht im Plenarsaal des Thüringer Landtags., © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
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Ende der Notlage: Wie Thüringen zur Normalität gelangen will

17.02.2022

Einen «Freedom Day» wird es wohl nicht geben: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat signalisiert, dass er mit dem Begriff nichts anfangen kann. Doch auf mehr Freiheiten in der Corona-Pandemie können sich die Menschen im Freistaat trotzdem freuen. Das Kabinett hat sich in einer Sondersitzung mit einem Fahrplan zurück zur Normalität beschäftigt, den Ministerpräsident Ramelow und Gesundheitsministerin Heike Werner (beide Linke) ausgearbeitet haben, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Donnerstag sagte.

Einige Details müssten noch abgestimmt werden, doch die grobe Linie steht: Die ersten Lockerungen für den Einzelhandel und für private Treffen von Geimpften kommen schon am Freitag, weitere folgen kommende Woche. Ab dem 1. März soll dann eine neue Verordnung den Menschen erneut mehr Freiheiten als bislang einräumen und ab dem 20. März soll es nur noch einen Basisschutz geben. «Das bedeutet, wir werden uns aus den letzten zwei Jahren verabschieden», sagte Ramelow nach Beratungen von Bund und Ländern zur Corona-Pandemie. Thüringens nächste Schritte zurück zu mehr Normalität:

18. Februar

Schon ab Freitag sollen alle Menschen wieder Zutritt zu den Geschäften des Einzelhandels haben können. Bislang galt die 3G-Regelung, wodurch nur Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Corona-Test Zutritt erhielten. Zuvor waren viele Einzelhandelsgeschäfte für Menschen ohne Impfschutz zwischenzeitlich gänzlich tabu. Außerdem fallen ab Freitag die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene.

25. Februar

Am kommenden Donnerstag läuft in Thüringen die Feststellung der sogenannten epidemischen Lage aus und sie soll nicht verlängert werden, wie Ramelow bereits am Mittwoch angekündigt hatte. Damit fallen ab Freitag kommender Woche eine ganze Reihe an Corona-Regeln automatisch weg. So müssen Demonstrationen künftig nicht mehr ortsfest sein, sondern können wieder als Demonstrationszug geplant werden. Das pauschale Verbot von Volks-, Dorf-, Stadt-, Schützen- oder Weinfesten sowie Frühlingsmärkten und Festivals entfällt. Außerdem dürfen Freizeitparks, Bars, Diskotheken und Swingerclubs sowie Bordelle wieder öffnen.

1. März

Ab dem 1. März soll in Thüringen eine neue Verordnung gelten - und damit weitere Lockerungen der Corona-Regeln ermöglichen. So soll 3G dann nicht nur in der Gastronomie, sondern auch bei Übernachtungsangeboten gelten, wie aus dem gemeinsamen Papier von Ramelow und Werner hervorgeht. Überregionale Großveranstaltungen sollen unter bestimmten Voraussetzungen wieder möglich werden. Für Veranstaltungen in Innenräumen wird die maximale Zuschauerzahl auf 6000 und die Raumauslastung auf maximal 60 Prozent begrenzt. Bisher sind die Vorgaben deutlich strenger. Im Freien sollen ab 1. März sogar bis zu 25 000 Teilnehmer erlaubt sein.

20. März

Die Regierungschefinnen und Regierungschefs von Bund und Ländern haben vereinbart, dass ab dem 20. März nur noch einige bestimmte Basis-Regeln gelten sollen. Alle tiefgreifenden Corona-Maßnahmen sollen dann wegfallen. Die Details stehen noch nicht fest. Zumindest eine Maskenpflicht in bestimmten Bereichen könnte erhalten bleiben.

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