Dynamo verpasst Sieg - Thielemann verpatzt Debüt
Kutschkes Tor reicht Dynamo nicht: Dynamo Dresden baute seine Serie auf acht Spiele ohne Niederlage in Folge aus, verpasste aber ein Statement im Kampf um den Aufstieg. Das Team von Trainer Markus Anfang musste sich am Sonntag bei Spitzenreiter SV Elversberg im Topspiel der 3. Fußball-Liga nach langer Führung mit einem 1:1 (1:0) begnügen. «Wenn du 1:0 führst bis kurz vor Ende, ist das ärgerlich. Wir hätten lieber drei Punkte gehabt», sagte Anfang bei «MagentaSport». Stefan Kutschke (23. Minute) brachte Dynamo in Führung, Eros Dacaj (81.) glich per Strafstoß aus.
Nach guter Startphase belohnte Kutschke Dynamo mit seinem Tor nach einer Standardsituation. In der zweiten Halbzeit hatte der Stürmer die Chance auf das zweite Tor, traf jedoch nur den Pfosten. In der Folge wurde Elversberg immer stärker. Aber auch den Hausherren fehlte die letzte Zielgenauigkeit. Nach einem Foulspiel von SGD-Verteidiger Max Kulke zeigte Schiedsrichter Michael Bacher auf den Punkt. Dacaj trat an und glich mit viel Glück zum 1:1 aus. «Wenn man das ganze Spiel betrachtet, geht der Punkt in Ordnung. Mit ein bisschen mehr Aufwand gegen den Ball hätten wir den Sieg mitnehmen können», sagte Kutschke.
Jonjic erst traumhaft, dann runter: Es läuft bei Antonio Jonjic einfach - zumindest beim Tore schießen. Das bekam auch der 1. FC Saarbrücken zu spüren, als der Stürmer des FC Erzgebirge Aue mit einem Traumtor in den Winkel für den Sieg der Sachsen sorgte. Aue gewann nach Rückstand noch 2:1 und feierte nach den Siegen gegen Wiesbaden und Mannheim den dritten Erfolg nacheinander gegen ein Top-Team der Liga.
Allerdings ließ sich Jonjic in der 89. Minute zu einer Dummheit hinreißen. Der 23-Jährige warf den Ball gegen den Kopf des Saarbrückers Marcel Gaus und sah dafür die Rote Karte. Der Ex-Auer Calogero Rizzuto (27.) brachte die Gäste in Führung, Dimitrij Nazarov (49.) glich aus.
«Es war ein extrem hartes Spiel. Saarbrücken war mit der beste Gegner der letzten Wochen. Respekt vor den Jungs, dass wir so zurückkommen», sagte Nazarov. «Wir freuen uns jetzt auf Dynamo, das wird ein geiles Spiel. Ich habe schon ein paar Derbys erlebt und wir fahren mit einem schönen Gefühl dahin. Wir wollen dort auch punkten.»
Fünfer-Schock bei Thielemanns Premiere: Es hätte der Startschuss der Aufholjagd werden sollen, doch das Debüt von Trainer Ronny Thielemann wurde für den FSV Zwickau zum Debakel. Im wichtigen Kellerduell bei Aufsteiger Bayreuth mussten die Sachsen ein 3:5 ertragen, vor allem die Abwehr war nicht drittligareif. «Das war ein Wechselbad der Gefühle. Ich kann meiner Mannschaft nicht absprechen, dass sie es nicht wollte», sagte Thielemann bei «MagentaSport». «Aber bei allem Willen muss man ein paar Dinge einhalten. Ich denke, wir werden Lösungen finden und uns stabiler in der Defensive präsentieren. Wir müssen resoluter im Zweikampfverhalten werden.»
Statt aus der Abstiegszone zu springen, steht der FSV nach diesem Auftritt als Letzter da. Thielemann wurde erstmals im Ernstfall vor Augen geführt, wie viel Arbeit mit der Mannschaft auf ihn zukommt. «Wenn man fünf Gegentore bekommt, muss man ganz klar in der Defensive ansetzen», sagte der 49-Jährige. Am Samstag wäre ein Sieg gegen den SC Verl nicht nur für die geschundene Abwehr wichtig. Der FSV muss dringend dreifach punkten, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Halle nullt sich voran: Im Gegensatz zu Abstiegskonkurrent Zwickau passt es beim Halleschen FC in der Defensive. Im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Sreto Ristic blieb man nicht nur erneut ungeschlagen, sondern auch wieder ohne Gegentor. Das 0:0 gegen den stark besetzten TSV 1860 München wertet man an der Saale durchaus als Erfolg. In der Tabelle steht man zwar noch immer in der Abstiegszone, verbesserte sich jedoch auf den viertletzten Platz.
Am kommenden Samstag steht mit dem Spiel beim Vorletzten SV Meppen ein wegweisendes Duell an. «Ich glaube, dass man auch zufrieden sein kann, mit dem, was die Mannschaft geleistet hat. Wir gehen die Schritte ganz langsam. Wir müssen uns alles hart erarbeiten», sagte Ristic. Die zuletzt soliden Ergebnisse führte Kapitän Jonas Nietfeld auf die Arbeit des Trainers zurück: «Natürlich hat er einen sehr, sehr großen Anteil. Er fordert sehr viel.» Nietfeld wurde von Ristic aus dem Sturm wieder zurück in die Abwehr beordert und gibt dort den Ton an. «Es fühlt sich ganz gut an, endlich wieder zu punkten, stabil zu stehen. Zu wissen, es kann auch mal ein Tor reichen, um ein Spiel zu gewinnen. Das ist ganz, ganz wichtig für den Kopf.»
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