Drittwärmster Sommer seit Aufzeichnungsbeginn in Thüringen
Der diesjährige Sommer war der drittwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Freistaat. Im Durchschnitt wurden Temperaturen von 19 Grad Celsius und damit 3,8 Grad mehr als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Offenbach mitteilte. Wärmer waren den Angaben der Meteorologen zufolge nur die Sommer 2003 und 2018.
Zugleich war der Sommer 2022 in Thüringen auch extrem trocken und niederschlagsarm. Lediglich 100 Liter gingen im Durchschnitt pro Quadratmeter nieder, während es im langjährigen Mittel 210 Liter auf den Quadratmeter waren. Dafür zeigte sich die Sonne auch in rekordverdächtiger Dauer: 795 Stunden strahlte sie über dem Freistaat. Nur im Sommer 2003 gab es mit 809 Stunden noch mehr Sonnenschein. Normaler Durchschnitt ist laut Wetterdienst eine Sonnenscheindauer von 592 Stunden.
Thüringen war mit diesen Werten nur unwesentlich kühler als der Durchschnitt in Deutschland. Hier betrug das Temperaturplus 2,9 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittel. Der Temperaturdurchschnitt lag nach vorläufigen Berechnungen des DWD bei 19,2 Grad Celsius. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung plus 1,6 Grad. Damit gehörte der Sommer 2022 zu den vier wärmsten in Deutschland seit 1881. Spitzenreiter bleibt der Sommer des Jahres 2003 mit 19,7 Grad Celsius.
In diesem Sommer fiel den Angaben zufolge mit rund 145 Litern pro Quadratmeter bundesweit knapp 40 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 239 Liter je Quadratmeter. In der seit 1881 bestehenden Zeitreihe des DWD lag der Sommer damit an sechster Stelle. Am trockensten bleibt der Sommer 1911 mit nur 124 Liter.
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