Drei KZ-Überlebende neue Ehrenbürger der Stadt Weimar
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Drei KZ-Überlebende neue Ehrenbürger der Stadt Weimar

23.06.2023

Die Überlebenden der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald Alojzy Maciak, Gilberto Salmoni und László Vasile Nussbaum sind Ehrenbürger Weimars geworden. Die Urkunden dafür wurden am Freitag in Weimar unterzeichnet, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die drei 1928 (Maciak, Salmoni) und 1929 (Nussbaum) geborenen Männer seien digital bei der Unterzeichnungszeremonie zugeschaltet gewesen. Am 22. Oktober soll es eine Präsenzveranstaltung geben, bei der die Urkunden überreicht werden. Das Internationale Komitee Buchenwald, Dora und Kommandos (IKBD) hatte die drei Männer als Ehrenbürger vorgeschlagen. Sie wurden in KZ verschleppt, überlebten Zwangsarbeit und andere unmenschliche Bedingungen dort.

Weimar sei Kulturstadt, die Stadt Goethes und Schillers, Bachs und Nietzsches, die Geburtsstadt der ersten gesamtdeutschen Demokratie, der Gründungsort des Bauhauses. «Sie, liebe Ehrenbürger, haben Weimar als ganz andere Stadt kennenlernen und erleiden müssen. Mit dem ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg steht Weimar auch für den Höllensturz menschlicher Kultur und Humanität», sagte Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) in seiner Rede an die Ehrenbürger gerichtet.

In das 1937 eingerichtete Konzentrationslager Buchenwald und seine Außenlager hatten die Nationalsozialisten bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs rund 280 000 Menschen aus ganz Europa verschleppt. Mehr als 56 000 wurden ermordet, starben an Hunger, Krankheiten, medizinischen Experimenten. Die Stadt Weimar hat bereits mehrere Überlebende zu Ehrenbürgern ernannt.

© dpa-infocom, dpa:230623-99-164001/2

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