Besucher kommen zur Gedenkveranstaltung zum 77. Jahrestag der Befreiung des KZ., © Martin Schutt/dpa/Archivbild
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DGB beklagt Angriffe auf Gewerkschaftsautos in Erfurt

08.08.2022

An einem Auto der Gewerkschaft Verdi sind am Montag auf dem Parkplatz des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Erfurt zwei Reifen zerstochen worden. Eine entsprechende Anzeige sei aufgenommen worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Wie der DGB mitteilte, war es bereits der zweite Übergriff auf Gewerkschaftsfahrzeuge innerhalb einer Woche. Bereits am 3. August seien drei Fahrzeuge so stark beschädigt worden, dass sie nicht mehr fahrbereit gewesen seien. Nachdem an einem der Autos ein Hakenkreuz in den Lack geritzt worden sei, sei davon auszugehen, dass Rechtsextreme hinter den Attacken steckten.

Anlass des Angriffs auf die Gewerkschaftsfahrzeuge in der vergangenen Woche sei offenbar die Teilnahme von Gewerkschaftsmitgliedern an einer Gedenkveranstaltung gewesen, so der DGB. Dabei wurde den Angaben nach an einen Erntehelfer erinnert, der 1992 von Rechtsextremisten getötet wurde. Renate Sternatz, stellvertretende Vorsitzende des DGB-Hessen-Thüringen, sagte, die Zivilgesellschaft sei gefordert, «rechten Parolen, Kommentaren und Äußerungen noch entschiedener entgegen zu treten und wachsam zu sein».

Sternatz erinnerte daran, dass am Sonntag am Gedenkhain für Opfer des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora in Nordhausen eine abgesägte Birke entdeckt wurde. Auch die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora zeigte sich entsetzt über den neuerlichen Angriff auf einen der Erinnerungsorte. «Zwei Wochen nach der Schändung von 13 Gedenkbäumen für Opfer d. KZ Buchenwald in Weimar ist nun in Nordhausen ein Baum abgesägt worden, der an einen Häftling des KZ Mittelbau-Dora erinnert», schrieb die Stiftung im Kurznachrichtendienst Twitter.

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