Brände haben in diesem Jahr vorläufigen Zahlen zufolge deutlich weniger Waldflächen zerstört als 2022., © Daniel Vogl/dpa/Symbolbild
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2023 deutlich weniger Waldbrände als im Vorjahr

29.10.2023

Brände haben in diesem Jahr vorläufigen Zahlen zufolge deutlich weniger Waldflächen zerstört als 2022. Bei bislang 38 erfassten Waldbränden wüteten Feuer auf rund acht Hektar, wie Thüringenforst mitteilte. Das entspricht etwa einer Fläche von rund elf Fußballfeldern. Im Vorjahr verzeichnete die Landesforstanstalt dagegen 70 Waldbrände auf etwa 22 Hektar, also einer Fläche von rund 30 Fußballfeldern. «Im sonst relativ waldbrandreichen Monat August wurde aufgrund der feuchten Witterung 2023 kein einziger Waldbrand registriert», teilte Thüringenforst-Sprecher Horst Sproßmann mit.

Noch weniger Waldbrände wurden im relativ niederschlagsreichen Jahr 2021 erfasst: Bei zehn Feuern wurden damals rund zwei Hektar Wald zerstört. «Damit wird auch deutlich, dass der jährliche Witterungsgang maßgeblich die Intensität des Waldbrandgeschehens im Freistaat beeinflusst», so Sproßmann.

Ostthüringen besonders betroffen

Zu den bislang größten Waldbränden 2023 mit je zwei Hektar sei es Mitte Juli jeweils im Forstamt Saalfeld-Rudolstadt gekommen. «Ostthüringen gilt als vergleichsweise waldbrandgefährdete Region im Freistaat, bedingt durch einen hohen Kiefernanteil und sandreiche Waldböden», erklärte Sproßmann. Der hohe Harzanteil in Kiefern macht sie leichter entzündlich als andere Baumarten. Der Sandboden speichere zudem besonders gut Wärme.

Aufforstung wird nicht immer betrieben

Ob ein vom Feuer betroffenes Waldstück wieder aufgeforstet werde, werde im Einzelfall entschieden. Dabei spiele etwa die Größe eine Rolle. Flächen unter 0,3 Hektar würden in der Regel sich selbst überlassen werden, so Sproßmann. Problematisch sei, dass sich durch die Feuer chemische Zusammensetzungen im Waldboden änderten und das die Nährstoffaufnahme über Baumwurzeln erschwere. Daher sei eine zügige Wiederbewaldung mit humusfördernden Baumarten wie Eiche, Ahorn, Winterlinde, Birke oder Robinie sinnig.

© dpa-infocom, dpa:231029-99-744578/2

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