Dekra: Verkehrstote auch Folge mangelhafter Infrastruktur
Die Zahl der Verkehrstoten ist nach Angaben der Dekra in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen trotz positiver Entwicklungen im Bereich der Verkehrssicherheit noch immer viel zu hoch. «Wir dürfen es nicht einfach so hinnehmen, dass Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen - neben Niedersachsen - die Bundesländer mit den meisten Verkehrstoten pro 1 Million Einwohner sind», sagte Schwarz in Leipzig bei der Vorstellung des Verkehrssicherheitsreportes 2024 der Prüfgesellschaft. Er forderte eine raschere Anpassung der Infrastruktur an den rasanten Wandel des Mobilitätsverhaltens. Dabei müsse der Um- und Ausbau immer sicherheitsorientiert erfolgen.
Besonders dramatisch ist demnach die Entwicklung in Sachsen. Dort stieg die Zahl der Verkehrstoten von 118 im Jahr 2022 auf 188 im Vorjahr. Bei knapp 60 Prozent ist die Unfallursache nicht eindeutig zu klären gewesen. Schwarz geht davon aus, dass «von denen sicherlich etliche auf die Straßeninfrastruktur zurückzuführen sind».
Der Schwerpunkt von tödlichen Verkehrsunfällen liegt laut Dekra nicht in den Metropolen, sondern im ländlichen Raum. Gründe dafür sind demnach höhere Geschwindigkeit, kurvige und unübersichtliche Straßenverläufe sowie schlechtere Sichtverhältnisse durch Bäume an den Straßenrändern.
Die Dekra forderte daher mehr finanzielle Mittel und kürzere Genehmigungszeiträume für Infrastrukturprojekte. Auch sollte auf unfallträchtigen Strecken der Ausbau von Abschnitten mit drittem Fahrstreifen im Richtungswechsel forciert werden, um ein sicheres Überholen zu ermöglichen, an kritischen Streckenabschnitten müssten dagegen vermehrt Überholverbote eingeführt und durchgesetzt werden.
Zudem sollte der Seitenraum von Landstraßen, wo immer möglich, frei von Hindernissen wie Bäumen oder Masten sein. Die Expertenorganisation plädierte auch für mehr Kreisverkehre. «Diese sorgen für mehr Verkehrssicherheit und wegen der deutlich reduzierten Geschwindigkeit auch geringere Unfallfolgen», betonte Schwarz.
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