212 Covid-Fälle 2022: Als Berufskrankheit eingestuft
In Thüringen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums im vergangenen Jahr 212 Covid-19-Erkrankungen als Berufskrankheiten eingestuft worden. Dies geht aus dem Arbeitsschutzbericht 2022 hervor, den Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag in Erfurt vorgestellt hat. Betroffen waren vor allem Beschäftigte im Gesundheitswesen und in Laboren, sagte sie. Insgesamt seien 522 verschiedene Krankheitsfälle als beruflich bedingt eingeschätzt worden. 2845 Menschen hatten den Verdacht geäußert, dass eine bei ihnen vorliegende Krankheit mit ihrer Arbeit zu tun haben könnte. 2021 waren knapp 2500 Verdachtsfälle registriert worden.
An zweiter Stelle der als Berufskrankheit eingeschätzten Erkrankungen rangierte im vergangenen Jahr durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit. Betroffen waren 136 Menschen. Auch durch natürliche UV-Strahlung verursachte Hautschäden spielten Werner zufolge eine Rolle. Gefährdet seien hier vor allem Beschäftigte auf dem Bau und in der Landwirtschaft.
Dem Bericht zufolge hatten sich 2022 in Thüringen 6588 Arbeitsunfälle ereignet, weniger als 2021 (6867). Sechs Unfälle verliefen tödlich, 30 endeten mit schweren Verletzungen. Verursacht wurden sie unter anderem durch fehlerhaft aufgebaute Gerüste, herabstürzende Teile oder durch den unsachgemäßen Umgang mit Fahrzeugen. Auch im ersten Halbjahr 2023 sind bereits sechs Menschen bei Arbeitsunfällen ums Leben gekommen und 24 schwer verletzt worden.
Werner räumte Nachholbedarf bei Arbeitsschutzkontrollen ein. 2022 seien rund 2100 der etwa 86.000 Betriebe in Thüringen überprüft worden, was einer Quote von 3,4 Prozent entspreche. Ab 2026 solle bundesweit eine Pflichtquote von 5 Prozent für Betriebskontrollen gelten. Um dies in Thüringen umzusetzen, sei mehr Personal in den Arbeitsschutzbehörden notwendig. Derzeit gebe es dort rund 124 Stellen.
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