CDU-Kritik: Bundesjugendspiele verlieren Leistungsgedanken
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CDU-Kritik: Bundesjugendspiele verlieren Leistungsgedanken

15.07.2023

Das neue Konzept der Bundesjugendspiele hat zu Unmut bei der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag geführt. «Die Bundesjugendspiele sollen aus falsch verstandenem Schutzdenken ihren Wettkampfcharakter verlieren», kritisierte der sportpolitische Sprecher der Fraktion, Thadäus König, laut Mitteilung von Samstag. «Statt unsere Kinder mehr und mehr in Watte zu packen, müssen wir sie stärken und dazu befähigen, auch mit Niederlagen umzugehen und die eigene Leistung richtig einzuschätzen.» Diese Fähigkeiten seien für das Leben wichtig, so König.

«Die Debatte rund um das Abschaffen von Noten im Sportunterricht oder dem Wettkampfgedanken gaukelt unseren Kindern ein falsches Bild von der Lebenswirklichkeit des späteren beruflichen Alltags vor», so König weiter. Enttäuschungen gehörten dazu. Es sei dann entscheidend, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Ab dem Schuljahr 2023/2024 werden die jährlich stattfindenden Bundesjugendspiele in Leichtathletik und Schwimmen für alle Grundschulkinder nur noch als bewegungsorientierter Wettbewerb ausgetragen. Im Unterschied zum leistungsorientierten Wettkampf werden die Punkte für Leistungen künftig nicht mehr nach bundesweiten Normgrößen vergeben. Bisher galt der Wettbewerb nur für die Klassenstufen 1 und 2. Die Teilnahme an den Bundesjugendspielen ist bis zur zehnten Klasse verpflichtend. Laut Bundesfamilienministerium sollen die Spiele mit der Wettbewerbsform kindgemäßer werden.

Thüringens Bildungs- und Sportminister Helmut Holter (Linke) hatte zudem angekündigt, die Noten in den Talentfächern Sport, Musik und Kunst möglicherweise abzuschaffen. «Kinder sind unterschiedlich veranlagt», sagte er im Interview mit den Zeitungen der Funke Medien Thüringen Ende vergangenen Jahres. Der Notendruck könne bei vielen Schülern den Bewegungsdrang eher hemmen.

© dpa-infocom, dpa:230715-99-412181/2

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