Bundesverband hält an Siegesmund als Kandidatin fest
Thüringens Ex-Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) ist jetzt offizielle Kandidatin für das Amt als geschäftsführende Präsidentin des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE). Der Vorstand habe am Donnerstag entschieden, Siegesmund der Mitgliederversammlung am 25. Mai für die Verbandsspitze vorzuschlagen, sagte Verbandssprecher Bernhard Schodrowski auf Anfrage in Berlin. Zuerst hatte die «Thüringer Allgemeine» über die Entscheidung des Verbandes berichtet.
Noch nicht entschieden ist, ob Siegemund eine längere Karenzzeit bis zum Wechsel in den neuen Job einhalten muss. Ein unabhängiges Gremium hat der Landesregierung für sie eine Karenzzeit von 16 Monaten empfohlen. Das Kabinett will voraussichtlich am 2. Mai darüber entscheiden, teilte die Staatskanzlei auf Anfrage mit.
Thüringens Ministergesetz sieht eine Wartezeit von bis zu 24 Monaten für Ex-Minister vor, wenn sie Tätigkeiten annehmen wollen, die mit ihrem früheren Amt korrespondieren. Zu der möglichen Wartezeit wollte sich der Verband nicht äußern. Der Sprecher sagte nur: «Wenn Frau Siegesmund als geschäftsführende Präsidentin von der Mitgliederversammlung gewählt wird, wird sie das Amt zum nächstmöglichen Zeitpunkt antreten.» Laut Verband hat es mehrere Kandidaten gegeben. Eine Findungskommission habe sich schließlich auf die Thüringer Ex-Ministerin verständigt.
Siegesmund war aus persönlichen Gründen Ende Januar 2023 zurückgetreten. Die Grünen-Politikerin hatte ihren Rücktritt zunächst mit einer Auszeit begründet, in der sie sich Zeit für ihre Familie nehmen und dann einen beruflichen Neustart angehen wolle. Bei den Grünen hatte ihr Rücktritt zur Folge, dass ihre beide Ministerposten in der Thüringer Landesregierung neu besetzt wurden.
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