BUND Thüringen fordert «Maßnahmen noch und nöcher»
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BUND Thüringen fordert «Maßnahmen noch und nöcher»

05.09.2022

Aus Sicht der Umweltschutzorganisation BUND Thüringen müssen im Freistaat zahlreiche Versäumnisse im Umweltschutz aufgeholt werden. «Gerade im Bereich des naturverträglichen Ausbaus der Erneuerbaren muss die Thüringer Landesregierung dringend an Tempo zulegen, ebenso bei der Umsetzung der längst überfälligen Agrarwende», sagte der Landesvorsitzende Robert Bednarsky am Montag in Erfurt bei der Vorstellung des Jahresberichts 2021. Dabei sei das Einsparen von Energie und wertvollen Ressourcen das oberste Gebot. Es brauche «Maßnahmen noch und nöcher», sagte Bednarsky.

Mehr als die Hälfte des Thüringer Bodens werde landwirtschaftlich genutzt. Die Landwirte und Landwirtinnen seien gewillt, Veränderungen im Sinne des Naturschutzes umzusetzen. Auch der BUND sei bereit zu unterstützen. Doch trotz guter Ansätze fehlten nach wie vor «echte Anreize, den Umbau hin zu einer bauern-, tier- und umweltfreundlichen Agrarpolitik in Angriff zu nehmen», kritisierte Bednarsky. Auch müsse das Land zum Schutz der Südharzer Gipsabbau-Region dringend aus dem Naturgipsabbau heraus.

Besonders intensiv habe den Verband im vergangenen Jahr die Suche nach einem deutschen Endlager für hoch radioaktiven Atommüll beschäftigt. Bis 2031 sollen Experten und Politik eine Stelle finden, an der der Atommüll aus Reaktoren eine Million Jahre lang unterirdisch und möglichst sicher lagern kann. Dabei werden auch zwei mögliche Standorte in Thüringen ins Auge gefasst. «Insofern ist uns da auch wieder eine neue Aufgabe für die nächsten zehn Jahre zugewachsen», sagte Bednarsky. Aus Sicht der Naturschützer bedarf es weiterer fachlicher Untersuchungen - «aber dazu fehlt uns einfach das Geld».

Der BUND Thüringen ist Bednarsky zufolge in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gewachsen: Inzwischen habe man gut 6700 Mitglieder in Thüringen.

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© dpa-infocom, dpa:220905-99-639220/2

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