BUND: Staat soll Auenflächen zum Hochwasserschutz erwerben
Das Hochwasser in mehreren Bundesländern zeigt nach Ansicht des Umweltverbandes BUND, wie wichtig der Erhalt natürlicher Flussauen für den Hochwasserschutz von Ortschaften ist. In Auen könne sich Wasser sammeln und gedrosselt abfließen, womit sich Hochwasserlagen entspannen könnten, teilte der BUND Thüringen am Mittwoch mit. Deshalb benötigten Flüsse mehr Raum, sich in Flutlagen auszubreiten. In Thüringen, wo 80 Prozent der Gewässer in keinem guten Zustand seien, gebe es aber kaum noch natürliche Auen. Deshalb sei der Staat gefordert, Flächen für Auen zu kaufen oder zu tauschen, forderte der Landesgeschäftsführer des Verbandes, Sebastian König.
Ähnlich äußerte sich der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Dessen Thüringer Landesverband forderte am Mittwoch die Einrichtung eines landeseigenen Fonds für den Ankauf von Flächen an Gewässern und in Gewässerauen.
Der BUND forderte, die intensive Landwirtschaft in Auenlandschaften zu unterbinden.n«Es kann nicht sein, dass wertvoller Oberboden regelmäßig weggespült und dann wieder auf die Felder gekippt wird, nur um ihn in ein paar Jahren erneut wegschwimmen zu sehen», so König in einer Mitteilung. «Das ist nicht nur ökologischer, sondern auch ökonomischer Unfug.»
An der Helme zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt war kurz vor dem Jahreswechsel wegen des Hochwassers ein Deich kontrolliert geöffnet worden, um die Fluten gezielt auf angrenzende Felder zu lenken. Damit wurde bislang eine Überflutung des Ortes Mönchpfiffel-Nikolausrieth im Kyffhäuserkreis verhindert.
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