Die Sonne scheint in einem Wald zwischen Bäumen hindurch., © Matthias Bein/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild
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BUND: Insektensterben in den Wäldern eindämmen

10.04.2023

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat eine Reaktion der Forstpolitik in Thüringen auf das Insektensterben in Wäldern gefordert. Eine bundesweite wissenschaftliche Studie, die auch den Nationalpark Hainich in Thüringen berücksichtigt habe, zeigte eine beunruhigende Entwicklung, teilte der BUND in Erfurt mit. Insekten seien nicht nur in der Agrarlandschaft rückläufig, sondern auch in den Wäldern, die sich durch den Klimawandel veränderten.

«Trockenheit, Borkenkäferkalamitäten, Stürme, Waldbrände und Luftverschmutzung führen dazu, dass ganze Waldbestände zusammenbrechen. Und das sind nur die kurzfristig sichtbaren Auswirkungen - langfristige ökologische und ökonomische Schäden sind noch nicht absehbar», erklärte der Vize-Vorsitzende des BUND Thüringen, Frank Henkel.

Gefordert werde eine neue Waldstrategie, «die langfristige Waldentwicklung statt kurzfristiger forstökonomischer Interessen zum Leitbild hat». Dafür seien Fördermittel und finanzielle Anreize für Kommunen und private Waldbesitzer nötig. Zu den Forderung gehört unter anderem, ein «Verheizen der Wälder im Namen der Energiewende» zu stoppen. ThüringenForst als größter Waldbesitzer im Freistaat müsste vom Land «von den Zwängen der Eigenfinanzierung freigestellt werden».

Nach der Studie sei der Artenrückgang in geschützten Wäldern ohne forstliche Nutzung weniger stark gewesen. Eine gezielte Bewirtschaftung, einschließlich der Förderung einer natürlicheren Baumartenzusammensetzung und eines reduzierten Holzeinschlags, könnten nach Ansicht der Naturschützer dazu beitragen, das Insektensterben in den Wäldern abzuschwächen.

«Angesichts eines Rückgangs von 60 Prozent bei den untersuchten Insektenarten besteht dringender Handlungsbedarf. Das ist kein isoliert zu betrachtendes Phänomen - das wird Auswirkungen auf alle Organismen in unseren Wäldern haben, da sich Nahrungsnetze zu verschieben drohen», so Henkel.

© dpa-infocom, dpa:230410-99-268174/2

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