Bürgerbeauftragter: Digitalisierung schließt Manche aus
Aus Sicht des Thüringer Bürgerbeauftragten Kurt Herzberg bereitet die Digitalisierung der Verwaltung einem Teil der Menschen Probleme. «Ich weiß von Bürgern, die stehen vor dem Amt, aber können ihre Angelegenheit nicht klären, weil sie vorher digital einen Termin hätten ausmachen müssen. Aber das können sie einfach nicht», sagte Herzberg der «Thüringer Allgemeinen» (Mittwoch). Schätzungsweise 20 Prozent der Menschen im Freistaat könne man als «digitale Analphabeten» bezeichnen.
Betroffen sei nicht nur die Rentnergeneration, auch jüngere Menschen hätten Probleme. «Sie können sich entweder keinen digitalen Zugang leisten oder leben auf dem Land, wo es keine ausreichende Internetverbindung gibt», sagte Herzberg. Sie wüssten schlicht nicht, wie das alles funktioniere. Die Verwaltung müsse daher ergänzende Hilfsangebote schaffen. «Wir brauchen so etwas wie Bürgerservicestellen, wo Menschen zum einen die Technik vorfinden, die sie selbst nicht haben.» Auch eine Hilfestellung zum Ausfüllen von Formularen müsse angeboten werden.
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