Bislang keine Grippewelle im Corona-Pandemiewinter
Auch im zweiten Corona-Pandemiewinter ist die Grippewelle in Thüringen bislang ausgeblieben. Von Anfang Oktober bis Anfang März habe es im Freistaat 58 bestätigte Influenzafälle gegeben, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Zehn Grippe-Patienten mussten in Krankenhäusern behandelt werden.
In dem vorangegangenen Grippejahrgang waren insgesamt nur 26 Fälle von Virusgrippe nachgewiesen worden. Es gab einen gemeldeten Todesfall. Die niedrigen Zahlen gehen auf Lockdown, Schutzmasken und Abstandsregeln zurück.
Generell gibt es bei Grippe eine gewisse Dunkelziffer, da wegen der in der Regel eindeutigen Symptome nicht alle Ärzte eine Labordiagnostik veranlassen. Die Grippewelle beginnt normalerweise im November und erreicht ihren Höhepunkt im Februar und März, bevor sie dann wieder stark abflaut.
Die Barmer konstatierte nach einer Auswertung unter ihren versicherten Erwerbstätigen Anfang Februar mehr als 90 Prozent weniger Grippekranke in Thüringen als in den Jahren 2018 bis 2020. Die Rate der Grippe-bedingten Krankschreibungen ist demnach im Freistaat die niedrigste aller Bundesländer.
«Da die Grippewelle jetzt schon zum zweiten Mal ausfällt, gerät die Bevölkerung mit dem Influenzavirus weniger in Kontakt», sagte Barmer-Landeschefin Birgit Dziuk. Deshalb werde die Grippeschutzimpfung vor allem im kommenden Herbst wichtig, da das Immunsystem nun über zwei Jahre weniger trainiert worden sei.
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