Betroffenenrat zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder
Der in Thüringen geplante Landesbetroffenenrat zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder soll im kommenden Frühjahr seine Arbeit aufnehmen. Noch bis Ende Januar könnten sich Betroffene mit Erfahrungen von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für eine ehrenamtliche Tätigkeit in dem Gremium bewerben, sagte Thüringens Landesbeauftragter für den Kinderschutz, Staatssekretär Winfried Speitkamp, am Dienstag in Erfurt.
Der Landesbetroffenenrat soll mit sieben bis zehn Mitgliedern als Interessenvertretung von Betroffenen fungieren und die Landesregierung beraten und unterstützen. «Das ist kein Gremium, das auf die Behörde hört, sondern wir möchten auf den Expertenrat hören», sagte Speitkamp. Das Gremium soll spätestens Anfang April zum ersten Mal zusammenkommen und sich künftig vier Mal im Jahr treffen.
Thüringen sei das zweite Bundesland nach Rheinland-Pfalz, das einen Landesbetroffenenrat einberufe, sagte Speitkamp. Auch auf Bundesebene sei ein derartiges Gremium bereits installiert worden. Den Angaben nach ist etwa jedes siebte Kind in Deutschland sexualisierter Gewalt ausgesetzt.
In Thüringen sei die Arbeit an Schutzkonzepten in Schulen, Einrichtungen, Vereinen und Verbänden, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, fortgesetzt worden. Die Schwerpunkte hätten in diesem Jahr auf Prävention bei ehrenamtlichen Vereinen und Verbänden gelegen, hieß es.
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