Bestand an Feldhasen in Thüringen stabil
Die Zahl der gefährdeten Feldhasen in Thüringen hat sich weiter stabilisiert. Im vergangenen Frühjahr verzeichnete der Landesjagdverband im Schnitt etwas mehr als acht Feldhasen je 100 Hektar. Im Herbst 2022 seien es knapp neun Langohren pro Hektar gewesen, sagte Verbandsgeschäftsführer Frank Hermann der Deutschen Presse-Agentur. Das sei eine Zuwachsrate von 8,3 Prozent und bestätige den Trend der vergangenen Jahre. Allerdings bewege sich die Zahl der Langohren im Freistaat damit weiterhin auf niedrigem Niveau und deutlich unter dem Bundesschnitt.
Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes (DJV) hoppelten im Schnitt 16 Feldhasen pro Quadratkilometer im Frühjahr 2022 auf Feldern, Wiesen und Äckern - so viele wie schon 2021. Das trockene Frühjahr, die Geburtenzeit der Feldhasen, habe dazu beigetragen, dass sich die Zahl auf dem Niveau des Jahres 2021 halte, auch wenn der folgende heiße und trockene Sommer 2022 den Langohren zusetzte.
Wie sich die aktuelle Geburtensaison jetzt zur Osterzeit im März und April bei den Feldhasen entwickelt ist noch unsicher. Denn die jungen Tiere sind gegen nasskalte Witterung wie zuletzt im März empfindlich. Eine schützende Höhle wie etwa Kaninchen haben Feldhasen nicht. Nach der Geburt isoliere das Fell der Nestflüchter noch nicht so gut, so ein Sprecher des Deutschen Jagdverbandes. «Wenn es dann verklebt, durch Regen und Feuchtigkeit, dann verlieren die Hasen viel zu viel Körperwärme und erfrieren letztendlich.»
Ein höherer Flächenverbrauch, eine intensivere Landwirtschaft und Straßenverkehr nennt der Jagdverband als Gründe für schrumpfenden Lebensraum für Feldhasen. Hochrechnungen der Deutschen Wildtier Stiftung und des Jagdverbandes zufolge gibt es in Deutschland mindestens zwei Millionen Feldhasen. In Thüringen werden laut Verbandsgeschäftsführer Herrmann jährlich zwischen 800 bis 1000 Feldhasen überfahren.
Die Zahl der Feldhasen wird bundesweit seit rund 20 Jahren erhoben. Der Feldhase steht auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. In 460 ausgewählten Gebieten zählen Jägerinnen und Jäger beim Wildtier-Monitoring des DJV im Frühjahr und Herbst, wie viele Tiere sie im Licht eines Scheinwerfers entdeckten.
© dpa-infocom, dpa:230404-99-201479/2