Eine Frau hält Geldscheine und Münzen in der Hand., © Daniel Karmann/dpa/Symbolbild
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170.000 Beschäftigte verdienen weniger als 2284 Euro brutto

06.01.2022

In Thüringen verdienen einer Studie zufolge gut 170.000 Vollzeitbeschäftigte weniger als 2284 Euro brutto im Monat. Damit gehörten 32,9 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahr 2020 der Gruppe der sogenannten Geringverdiener an, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung mitteilte. Die landesweit höchste Quote wies danach der Saale-Orla-Kreis mit 41,2 Prozent der Vollzeitbeschäftigten auf. Bundesweit lag die Quote im Durchschnitt bei knapp 19 Prozent.

Laut Definition der Bundesagentur für Arbeit gilt ein Verdienst von weniger als 2284 Euro monatlich als «unterer Entgeltbereich», da er weniger als zwei Dritteln des mittleren monatlichen Bruttoarbeitsentgeltes entspricht. Die wenigsten Betroffenen nach dieser Definition arbeiteten den Angaben nach in Jena, wo lediglich 18,7 Prozent der Vollzeitbeschäftigten dazugehörten. Neben dem Saale-Orla-Kreis gehörte auch das Altenburger Land mit 39,9 Prozent zu den zehn Städten und Landkreisen mit den höchsten Quoten bundesweit.

Unter den Frauen müssen bundesweit 25,4 Prozent mit einem niedrigen Monatseinkommen trotz Vollzeitarbeit auskommen, unter den Männern 15,4 Prozent. In Thüringen liegen die Werte bei 29,4 beziehungsweise 39,4 Prozent. Besonders ausgeprägt ist der untere Entgeltbereich den Angaben nach in Branchen wie dem Gastgewerbe, der Leiharbeit oder der Land- und Forstwirtschaft.

© dpa-infocom, dpa:220106-99-607814/2

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