Berufsorientierung: Praktikumsplätze sollen helfen
Um mehr junge Menschen in den für sie richtigen Job zu lotsen, hat Thüringen Praxiskoordinatoren zur Berufsorientierung eingeführt. Sie sollen helfen, die berufliche Orientierung im Freistaat auf ein neues Level zu heben, sagte Bildungsminister Helmut Holter (Linke) am Mittwoch in Erfurt während der Vorstellung der neuen Landesstrategie zur beruflichen und arbeitsweltlichen Orientierung. Es gehe darum, für die jungen Menschen den richtigen Weg in die Arbeitswelt zu finden und sie vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels im Bundesland zu halten.
Die neuen Praxiskoordinatoren sind ein Gemeinschaftsprojekt des Bildungsministeriums, der Thüringer Wirtschaftskammern und der Bundesagentur für Arbeit. Sie sollen vor allem Praktikumsplätze für Schüler in Unternehmen schaffen, erklärte die Hauptgeschäftsführerin der IHK Erfurt, Cornelia Haase-Lerch. Außerdem sollen sie jungen Menschen bei Bewerbungen für die Praktikumsplätze helfen.
Die Erfahrungen zeigten, dass Praktika für etwa jeden zweiten Schüler die entscheidende Erfahrung seien, um sich für oder gegen einen Beruf zu entscheiden, so Haase-Lerch. Junge Menschen seien aber oft völlig überfordert damit, sich einen Praktikumsplatz zu suchen. «Und die meisten Eltern sind es - offen gestanden - auch», sagte Haase-Lerch.
Die elf Praxiskoordinatoren sind bei den einzelnen Wirtschaftskammern angestellt und werden von der IHK Erfurt koordiniert. Die Kosten für das bis 2026 laufende Modellprojekt liegen nach Angaben des Bildungsministeriums bei etwa 700.000 Euro pro Jahr.
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